Freitag 29 Januar

 

Ein 3 er Wind ist angesagt. Also fahren wir ungerefft aus dem Hafen von El Hierro und werden von einem 6 er mit ordentlich Wellengang empfangen - Waschmaschine also mit viel Schräglage und Wasser über`s Deck. Nach einiger Zeit stellen wir fest ... auch Wasser unter Deck :-((. Ca. einen halben Eimer voll fördert Helga über Bord. Da ist also nix reingetröpfelt, sondern gelaufen, aber bloß wo???

 

Als wäre das nicht blöd genug, steht - wie immer - unsere Kaffeemaschine im Spülbecken, damit sie keinen Schaden nimmt. Durch die unerwartete Schräglage drückte aber Meerwasser ins Spülbecken, woduch die Maschine dann doch Schaden nimmt ... (Fortsetzung folgt).

 

Wind und Wellen werden mit der Zeit angenehmer und nach gut 9 Stunden und ca. 20 Delfinen legen wir in San Sebastian de La Gomera an.

 

Unsere erster Eindruck von See aus: ganz schön hügelig.

Wir erreichen den Hafen und den dazugehörigen Ort San Sebastian am Nachmittag bei schönstem Wetter und werden von Freund Thomas (SY Piccaroon) in Empfang genommen:-)

 

Samstag 30 Januar

 

Der Hafen ist gut gefüllt, aber schnuckelig. Ausser Thomas sind auch andere bekannte Boote und Menschen dort und mit der Zeit trudeln immer mehr Freunde ein - viele, die wir aus Porto Santo kennen.

Der Ort San Sebastian bietet viel Flair sowie diverse Cafe`s  und Versorgungsmöglichkeiten. Und das alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad, ohne vorher einen Berg rauf zu müssen!

 

Allerdings herrscht hier strenge Maskenpflicht, die zu unterwandern für schlechtes Gewissen und ständige Ausschau nach Polizei und Security führt - nervig!

 

Dafür entdecke ich in einem Supermarkt mein geliebtes deutsches Rapsöl ... und bin unmittelbar begeistert! Spätestens jetzt wird klar: auch auf dieser Insel werden wir wohl länger bleiben.

 

Wir richten uns häuslich ein :-)

Februar / März

 

Fast zwei Monate bleiben wir auf La Gomera - und erkunden nach und nach eine schon wieder sehr imposante Insel per Wanderungen und Leihwagen; denn hinter San Sebastian geht`s eben doch einen Berg hoch.

ÄÄh ... Einen? La Gomera ist gespickt mit Bergen, Hügeln und "Türmchen" ...

Leider gibt es nur sehr wenige Tunnel, so dass fast jeder Baranco ausgefahren werden muss. So brauchen wir z.B. nach Valle Gran Rey - Luftlinie ca. 21 Km entfernt - mehr als eine dreiviertel Stunde Fahrtzeit. OK, am Anfang länger, weil wir immer wieder anhalten und gucken müssen ...

Wo wir schon dabei sind ... Valle Gran Rey ist DER "angesagte" Ort der Insel, wo sich die (vorwiegend deutschen) Aussteiger und Hippies nackt am Strand tummeln und den Sonnenuntergang betrommeln. Von Beidem haben wir (leider - oder zum Glück) nix gesehen oder gehört, wohl aber mehrmals den leckeren Mohnstreuselkuchen einer deutschen Bäckerei am Strand mit der tollen Brandung genossen.

Aber wir stehen ja eh mehr auf Natur als auf Orte und davon hat La Gomera sehr sehr viel zu bieten.

 

Im Folgenden nur eine kleine Auswahl:

 

So ziemlich im Zentrum von La Gomera befindet sich der riesige Nationalpark Garajonay ...

mit vielen tollen Wanderwegen, die mal durch dichten märchenhaften Lorbeerwald ...

über aufgelockerte Wege ...

und an schönen Blumenwiesen entlang führen.

Hier entdecke ich erstmalig, wie kunstvoll eigentlich Farn in seiner Entstehungszeit aussieht.

Aber auch ausserhalb des Nationalparks gibt es tolle Wanderwege und viel zu sehen.

 

Z.B. der Höhenweg in Arure (wir nennen ihn "Ziegenweg) ...

mit immer wieder bombastischen Ausblicken auf Berge und Meer.

Oder der Küstenwanderweg in Calheta.

Die Talsperren La Laja und

Vallehermoso.

Natürlich gibt es auch Strände mit Hinweistafeln mit originell übersetzten Texten ;-).

So "ruhig und friedlich" war es aber dann doch nicht ... aber sehr idyllisch.

Ebenfalls bei Hermigua gibt es eine ehemalige Bananenverladestation,

deren Bananenwaschbecken nun als Swimmingpool dient.

Auf dem Weg dorthin sollte man sich auf keinen Fall aufhalten lassen ;-)

Sehr schön ist auch der Strand, bzw. das Gebäude des Castillo del Mar im Norden der Insel, dass zwar sehr schön restauriert und als Kunst- und Kulturstätte hergerichtet wurde, aber nun leider geschlossen ist. Zum Einen wegen bürokratischen Schwierigkeiten und zum Anderen, weil die Zufahrt ... etwas kaputt ist.

Aber immerhin gibt es hier - wie auch sonst an vielen Stellen der Insel - einen herrlichen Blick auf den Teide von Teneriffa.

Unsere Lieblingsausflugsgegend wurde aber der Ort, bzw. das Umfeld von dem kleinen Ort Playa  Santiago, der mit einem beschaulichen Hafen, netten Cafès ...

sowie mehreren angrenzenden Buchten mit schönen Kiesstränden aufwartet.

Auch dort treffen wir wieder auf Aussteiger, die eine andere Art von Penthousewohnungen bevorzugen ;-)

Im Hinterland von Playa Santiago gibt es wieder tolle Wanderwege durch imposante Bergwelten ...

oder an schönen Blumenwiesen entlang.

Das war wie - geschrieben - nur eine Kleine Auswahl.

 

In den Erkundungspausen pflegen wir immer wieder Kontakte zu Freunden und Nachbarn im Hafen iund natürlich die My Way.

 

Wir lassen uns verschiedene Dinge schicken - was ja nicht einfach ist zu den Kanaren und entsprechend dauert ...

 

Zum Einen den schon lange gewünschten Tagestank, der endlich lieferbar wurde und jetzt eingebaut wird.

In einen Tagestank (bei uns 25 Liter) wird Diesel vom Haupttank entnommen. Dies geschieht auf der My Way durch eine elektrische Pumpe, die per Taster bedient wird. Der Diesel läuft zuvor durch einen Dieselfilter mit Schauglas, der den Diesel vorfiltert und eventuelle Verunreinigungen sichtbar macht. Somit ist gewährleistet, dass immer sauberer Diesel für den Motorlauf verfügbar ist ... sofern man dass Nachpumpen nicht vergisst ;-) 

(Danke Jens nochmal für die vielen Tips zum Tagestank!)

Dann wollten wir ja eine neue Kaffeemaschine ... weil die Alte ja gewässert wurde.

Nach tagelangen Überlegungen und Recherchen hatten wir uns schon für einen Vollautomaten entschieden ... als ich mal nachzählte, wie viele Kaffeekapseln wir denn noch haben. Es waren 320 (wir hatten uns auf La Palma ja erst Neue liefern lassen)! Zu Schade zum Entsorgen. Also haben wir uns für kleines Geld und großes Porto eine neue Tchibo Maschine liefern lassen ;-) Bescheuert ... aber hmmmmh, lecker!

Mittlerweile werden die im Januar bestellten Segel fertig und in Deutschland losgeschickt ...

 

Ok , da wir eh noch auf die Lieferung warten müssen, könnten wir doch eben noch mal nach El Hierro rüber ... ;-)

 

Samstag 20 März

 

Unter einigermaßen angenehmen Bedingungen geht es an "unserer" Delphinschule vorbei wieder nach Estaca, wo wir eine Woche bleiben und wieder per Leihwagen zu tollen Gegenden dieser wunderschönen Insel fahren.

 

Mittlerweile ist hier der Frühling ausgebrochen und hat die ohnehin schon schöne Landschaft mit bunten Farben "ausgemalt".

In Anbetracht dieser Farbenpracht haben depressive Gedanken hier  keine Chance. Selbst die Lavafelder blühen.

Wir "arbeiten" unsere letztes Mal begonnenen El Hierro Pässe ab

und besuchen noch die restlichen Museen der Insel. Wir wissen nun aber auch alles über die geologische Entstehungsgeschichte der Kanaren! ;-)

Wir entdecken aber auch Orte, die wir noch nicht kennen. Z.B das ehemalige kleine Fischerdorf Pozo Las Colcosas im Nordosten, dass mit seinen urigen Steinhäusern nun eher Sommerfrischlern zu dienen scheint.

Dienstag 30 März

 

Wir verlassen berauscht die Insel mit dem festen Willen hier nochmal hin zu wollen (vorzugsweise im Frühling!)

 

Mit überwiegend fast schönem Segeln (na geht doch!) geht es zurück nach La Gomera.