Sonntag 11 April

 

Die neuen Segel (Genua 2 und Gennaker) sind mittlerweile eingetroffen. Die Lieferung hat fast 3 Wochen gedauert ... aber dafür war der Zoll sehr gnädig, so dass wir sie fast märchensteuerfrei erworben haben :-).

 

Jetzt wollen sie natürlich auch mal gesetzt werden; wir wollen ja eh weiter. Also geht`s nach Garachico im Nordwesten von Teneriffa; mit 32 Seemeilen ja fast nur ein "Katzensprung".

 

Ob es an der neuen Genua liegt? Jedenfalls haben wir einen entspannten Segeltörn nach Garachico, wo Martina und Jens (SY Maje) schon auf uns warten. Als wir einlaufen und den Hafen anfunken wird es weniger entspannend. Es heisst "harbour full, no place". Häääh?? Wir sehen einige freie Boxen sowie zwei komplett leere und sehr lange Längssteiger.

 

Der Marinero (wie sich herausstellt, lediglich ein junger Security Mensch) beharrt auf seinem "no place". Das sehe ich anders und mache am Längssteiger fest. Er kommt dann und nachdem wir nochmal klar gemacht haben, dass wir reserviert haben, dürfen wir bleiben ;-))

Montag 12 April

 

Der richtige Hafenmeister ist dann schon etwas entspannter und  natürlich bekommen wir einen Platz in der Box. Der Hafen ist auch wieder klein und schnuckelig, aber maskenmässig sind die hier - je nach Securitymensch -  strenger drauf. Teneriffa hat ja auch - entgegen den anderen bisher besuchten kanarischen Inseln - deutlich mehr Covidfälle.

 

Aber eigentlich sind wir ja nur zum Zwischenstopp auf Teneriffa um mal wieder richtig auf Shoppingtour zu gehen;-) Nach langer Zeit geht es mal wieder in den Lidl und vor allem ... zu Decathlon, wo allerdings die Umkleidekabinen covidmäßig geschlossen sind. Aber das stört uns ja nicht sonderlich. Das geht auch in der Tiefgarage ;-)

Zu Ikea schaffen wir es nicht mehr, aber eine neue Ankerkette kommt noch an Bord, nachdem ich die Alte nur noch mit dem Hammer auseinander bekam, weil sie zusammengerostet war.

 

Wie erwartet, ist Teneriffa (wie auch Cran Canaria) ein Einkaufsparadies - insbesondere was Schiffsausrüstung betrifft.

 

Die gute Infrastruktur hat aber ihren Preis in der Verschandelung der Insel durch Hotelburgen, riesigen Shoppingcentren, viel zu vielen Menschen,  Autoverkehr ... und "schrägen Vögeln".

Es gefällt uns überhaupt nicht auf der Insel. Allerdings geben wir uns - ausser einer Fahrt durch die Wälder im Norden auch kaum Mühe, Teneriffa weiter zu erkunden und machen auch nur wenige Fotos.

 

Nach langem Hin und Her, ob wir noch die anderen Inseln (Cran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote und La Graciosa) erkunden, oder direkt nach Porto Santo zurück und evtl zu den Azoren fahren, fällt zu Gunsten von Porto Santo aus. Zumal im Moment eine Schwachwindphase herrscht mit wenig zu erwartenden Seegang ...

Sonntag 12 April          Überfahrt nach Porto Santo

 

Wir starten gegen 7 Uhr morgens in Garachico mit Kurs Madeira; bzw motoren weiter erstmal ein Stück weiter westlich, um dort vielleicht in ein Feld mit etwas mehr Wind zu kommen.

9 Uhr Wir versuchen Gennakersegeln, wechseln aber nach 1 Stunde auf Groß und Genua und lassen den Motor als Unterstützung mitlaufen.

 

Dann großes Malheur ... der Inverter funktioniert nicht ... kein leckerer Kaffee zum Frühstück !!!

 

Dafür geht es schön entspannt und schaukelfrei durch den Tag. Welle ist keine vorhanden, aber Wind auch nur unwesentlich. Es bleibt bei 1-2 Windstärken; kurzfristig auch mal 3.

Abends ist er, der Wind, dann ganz weg und der Atlantik spiegelglatt. Zusammen mit dem Sonnenuntergang gibt es grandioses Abendkino.

Die Nacht wird unspektukalär. Wir motorsegeln durch die Nacht. Lediglich zwei weitere Segler sind 16 sm vor uns und auch etwas schneller unterwegs, so dass ich halbwegs ruhige Schlafphasen habe.

 

Montag 12 April

 

Unser Etmal beträgt 123 Sm ... nach  schon 22 Motorstunden! Das bereitet uns etwas Sorgen.Der Tank ist jetzt halb voll, bzw. leer. Entgegen unserer sonstigen Gewohnheit haben wir nicht ganz voll getankt und auch nix in den Reservekanistern.

Wind ist aber keiner in Sicht. Wir haben zwar am Nachmittag ein kurzes Segelintermezzo, aber ansonsten brummt der Motor auf niedriger Laufzahl, um Sprit zu sparen.

Nach dem Abendessen gönnen wir uns einen Film im Cockpit (Stan & Olli).

Dann geht es wieder unspektukalär durch die zweite schwarze Nacht.

 

Dienstag 13 April

 

Um 7 Uhr ist Madeira in Sicht und die Tanknadel auf Reserve :-( Wir haben aber noch über 30 Sm bis Porto Santo.

Der Tagestank (25 Liter) wird nochmal aufgefüllt und dann geht es an den Ilhas Desertas vorbei zum Endspurt.

Skip will aber nicht mehr so lange warten ... ;-)

Kurz nach 13 Uhr laufen wir in Porto Santo ein und lassen den Anker fallen.

 

2 Tage 6,5 Stunden für 292 Seemeilen. Davon sind wir 3 Stunden gesegelt und 54,4 Stuinden motort. Wir können den Tagestank nochmal zur Hälfte ausfüllen; d.h. wir haben noch 16 Liter brauchbaren Sprit an Bord. Das war knapp!