28 Oktober
Auf La Palma waren wir schon mal, allerdings mit dem Flieger und haben damals auch in Tazacorte in einer Ferienwohnung gewohnt, aber wann war das nochmal genau ?
Nach ein paar Tagen Grübeln und Sortieren finde ich es heraus: es war 1985 ... also mal eben vor 35 Jahren !!!
Natürlich kommen wir nicht umhin, den Ort mit dem zu vergleichen, den wir in Erinnerung haben. Hier hat sich ziemlich viel verändert. Den Strand und das riesige Hafengelände gab es damals nicht.
Immerhin steht das Haus noch, in dem wir damals gewohnt haben :-)
Ich finde sogar 2 digitalisierte Fotos von damals auf der Festplatte und stelle erstaunt fest: nicht nur Tazacorte hat sich verändert ;-)
Auf dieser Seite der Insel geht es etwas lockerer zu, was die Maskierung betrifft; auf dem Hafengelände sowieso. Es hat sich eingespielt, dass eine Maske am Band um den Hals getragen wird, um den Eindruck zu erwecken, dass man sie anzieht, wenn es nötig ist ;-) Bisher hat noch niemand gemeckert...
Ansonsten gehört La Palma z.Zt. mit zu den Fleckchen Erde der Welt, wo nur eine sehr geringe Ansteckungsgefahr besteht :-))
Auf dieser Seite der Insel geht es ausserdem leiser zu ... deutlich leiser ... mir einen Tick zu leise. Es ist mehr so ein Rentnerhafen. Viele Schiffe sind bewohnt von Leuten, die einfach alle paar Wochen oder Monate zu einer anderen Insel der Kanaren wechseln ... und das schon seit Jahren! Die wollen nix Anderes mehr und müssen auch kaum was an ihren Booten arbeiten.
In Puerto de Tazacorte selbst kann man nicht viel machen. Hier unten gibt es zwar einen schönen – wenn auch schwarzen – Strand, einen kleinen Laden und ein paar Restaurants (dazu später mehr!). Aber ansonsten muss man entweder den Berg hoch in den Hauptort laufen oder mit dem Bus oder Auto fahren. Bus kommt wegen Skip nicht in Frage und hochlaufen ... ich?
Aber wir haben ja ein Auto und sind somit mobil und gewillt, die Insel erneut zu erkunden. Zum Glück sind auch die Crews der „Okoume“ und "Maje" hier, die wir aus Lagos kennen und mit denen wir Einiges gemeinsam machen.
Ich weiss nicht mehr, wie das Restaurant hieß, in dem ich vor 35 Jahren den besten Fleischspieß meines Lebens gegessen habe. Aber - auch Das gibt es noch und heißt jetzt "Playa Mont". Mit skeptischen Gefühlen sind wir da hin und ... ich muss gestehen ... genau so lecker habe ich den Fleischspieß in Erinnerung :-))
Apropos Essen ... La Palma müsste eigentlich "La Banana" heissen. Ok, Palmen gibt es hier auch en masse, aber ansonsten wird fast jeder m² genutzt, um Bananen anzubauen - zumindest im hiesigen Teil der Insel.
Aber La Palma hat noch deutlich mehr zu bieten. Es ist eine Vulkaninsel mit mehreren Kratern, wobei der Größte - die riesige Caldera de Taburiente - das Herzstück der Insel bildet und von einem bis zu 2400 Meter (!) hohen Kraterrand umrahmt wird.
Unter anderem dieser Krater teilt die Insel in zwei Klimazonen. Der Wind kommt meist aus Nord, staut sich vor den Bergen und lässt die Passatwolken wie überlaufende Milch über den Kraterrand laufen. So gibt es (idR) viel Regen auf der Nordost- und viel Sonne auf der Südwestseite :-))
La Palma verfügt also erstmal über jede Menge Gebirge mit entsprechenden Tälern und Schluchten. Dann kommen die sehr unterschiedlichen Landschaften:
schroffe und bizarre Felsküsten ...
der besagte Kraterrand mit dem Roque de los Muchachos,
unterhalb dessen sich auch diverse Observatorien und futoristisch anmutende Messtationen befinden
Die besagte Caldera, die man entweder in Cumbrecita von oben betrachten ...
oder durch eine Schlucht - den Barranco de las Angustias – erwandern kann; z.B. zu dem beeindruckenden Wasserfall Cascada de los Colores.
Überhaupt ist La Palma eine Insel, die man (ich sag`s ja nur ungern) erwandern muß. Es gibt sehr schöne und unterschiedliche Wanderwege, z.B durch`s "Allgäu"...
über "Mondlandschaften" (El Pinar).
Vorbei an hübschen Wohnsitzen, ...
Drachenbäumen (Las Tricias),
und natürlich vorbei an Wasser.
Manchmal ist es auch (wenn auch nicht ökologisch) einfach nur schön, mit dem dem Auto durch die Gegend zu fahren ...
; z.B. die über die besonders schöne L 109 im Norden !
Im Süden wird übrigens Wein angebaut ...
und Salz abgebaut.
Wir haben gaaanz viele Regenbögen gesehen ...
bombastische Sternenhimmel (siehe schwarzes Foto) ;-)) ...
und immer wieder tolle Sonnenuntergänge.
Dieser Überblick über die Insel hat schlieslich 3 Monte gebraucht ...
Währendessen hat Helga noch einen Tauchkurs belegt ...
und ich mich um lebenswichtige Dinge gekümmert ... unser Kaffeekapselvorrat ging nämlich zur Neige...
Normalerweise kein Problem. Wir bestellen und bekommen geliefert. Nicht so auf den Kanaren. Weder Tchibo noch andere Dienstleister senden auf die kanarischen Inseln, da diese zwar zur EU, nicht aber zur Zollunion gehören. Mann/Frau muss also Jemanden finden, der die gewünschten Dinge Mehrwertsteuerfrei auf die Kanaren schickt. Diese passieren dann hier den Zoll, der 7 - 10 % Umsatzsteuer draufschlägt (oder, wenn man Glück hat, auch nicht).
Im Kaffeefall ging das so aber nicht. Den mussten wir erst mit kompletter Mwst nach Witten schicken lassen, wo unsere gute Fee Connie das Paket dann mit hiesiger Adresse zur Post brachte und für sehr teures Porto zu uns weiter schickte. Hat geklappt, hat aber gedauert ... und wenn mann bedenkt, dass die Kapseln zusammen einen Kaffeinhalt von 2,4 Kg hatten und uns das Ganze dann 150 € gekostet hat ... kann man nur den Kopf schütteln ... oder still halten und den leckeren Kaffee bewusster geniessen.
(P.s. das Kaffeedrama geht im Februar weiter!).
Ein anderes Projekt – die Anschaffung und der Einbau eines Tagestanks - war ebenfalls sehr gedanken- und zeitintensiv ... aber letztendlich (erst einmal) erfolglos, da wir erst nach 6 Wochen die Info bekamen, dass der gewünschte Tank nicht lieferbar sei :-(.
Schlieslich haben wir noch zwei neue Segel bestellt: einen Gennaker und ein Vorsegel. Nach diversen Überlegungen und Beratungen haben wir uns für eine Genua II entschieden (als Ersatz für die in
die Jahre gekommene Arbeitsfock), um genügend Fläche für Vortrieb, aber auch nicht zu viel Fläche zu haben, wenn wir bei viel Wind einreffen müssen.
Beide Segel werden ca. Ende Februar (mehrwertsteuerfrei) auf die Kanaren verschickt. Wir sind auf die Zollgebühren gespannt ...
Und da war doch noch etwas ... ah ja ... Corona. Also ausser Masken tragen waren/sind wir nicht betroffen. Aktive Covid Fälle gibt es 6 (zeitweise mal 20) auf der ganzen Insel und in Tazacorte (Ort) gerade mal Einen.