Montag 01 April
Nein ... kein Aprilscherz! Wir haben tatsächlich Lagos (vorerst) verlassen.
Heute um 11:30 „leinen los“ und durch die Brücke, wo uns einige bekannte Gesichter noch zuwinken.
Dann raus auf`s Meer und Segel hoch – endlich mal wieder! Wind und Welle sind moderat und so geht es entspannt unter Raum- und Halbwindkurs an der Algarveküste entlang nach Vilamoura.
Auch als es später etwas aufbriest verrichten Schiff und Crew - trotz vorheriger Bedenken – alle nötigen Dinge ganz routuiniert und sicher, so als wären wir gestern noch unterwegs gewesen. Das schafft erstmal wieder Vertrauen in die jeweiligen Fähigkeiten :-)).
Spät am Nachmittag erreichen wir den Hafen Vilamoura, der ja bekanntermaßen nicht sonderlich schön ist, aber eh nur als Zwischenstopp gedacht ist.
Als es abends wiederholt rumst im Schiffsinneren bemerken wir, das wir die Vorspringleine vergessen haben ... also doch noch keine Routine ;-)
Dienstag 02 April
Im letzten und vorletzten Jahr haben wir hier in der Nähe in einem Appartment gewohnt. Im Ort gab es damals auch eine Bäckerei mit Croissant Armand! In der Hoffnung und Vorfreude auf Selbige machen wir alle Drei einen ausgedehnten Morgenspaziergang und ... werden leider enttäuscht :-(( Blöd!
Windmässig soll heute nicht viel los sein. Wir starten trotzdem gegen Mittag und können zunächst sogar etwas segeln. Dann muss aber doch der Motor ran ...
3 Stunden später erreichen wir die Ria Formosa und gehen vor der Ilha de Culatra neben der „Lisilu“ (war auch in Lagos) vor Anker.
Skip ist aufgeregt – er darf endlich mal wieder Dingi fahren !
Das Dorf auf Culatra ähnelt eher einer Sandwüste und erinnert uns mit seinen flachen Häusern und verschlungenen Wegen sehr an die Indianerdörfer auf San Blas in Panama.
Ein wunderschöner (Holz)Weg führt uns auf die andere Seite der Insel zu einem traumhaften Sandstrand mit ausgefallenen Muscheln.
Mittwoch 3 April
Na, da kommt der Aprilscherz ja doch noch...
Für heute ist guter Segelwind aus der richtiegen Richtung angesagt. Also früh aufstehen, mit Skip gassi fahren, schnell noch ein paar Fotos schiessen
und dann Anker auf, Segel hoch und raus ... motoren, da der Wind doch nicht so ist, wie er kommen soll. Draussen kommt er dann zaghaft, sodass der Gennacker klar gemacht und gesetzt wird. 5 Minuten später holen wir ihn wieder runter. Der Wind ist wieder weg. Dafür sind zu unserer großen „Freude“ 1 x 1 Wellen da; also 1m Höhe mit einer Periode von 1 Sekunde - also schlimmer als Ijsselmeer - und auch noch von vorne!!! Trotz Motor stampfen wir uns mehrmals fast fest und hoppeln insgesamt eher vorwärts. Nach ca. einer Stunde haben wir die Faxen dicke und kehren um mit neuem Ziel Olhao. Mit dem doch noch einsetzenden Wind und den Wellen von hinten ist das nun herrliches Segeln.
(Später erfahren wir von Anderen, dass etwas weiter die Wellen dann weg waren ...)
Ich glaube ja mittlerweile, dass Wetter- insbesondere Windvorhersagen nur erfunden wurden, um Segler – insbesondere mich – zu ärgern !!!
Damit nicht genug erwartet uns im Hafen von Olhao noch eine böse Überraschung.
Ich verstehe erst „thirteen“ (13), es sind aber dann doch „thirty“, also 30 € pro Nacht zu bezahlen! Olhao ist der einzigste Hafen an der Algarve, der jetzt schon Hochsaison hat. Der Hammer: Wifi gibt es Keins, aber schlimmer: Duschen auch nicht. GRRRRH!!!
Donnerstag 04 April
Also nix wie weg hier. Wind ist genügend da und aus der richtigen Richtung, sodass wir entspannt mit der Fock aus der Rio Formosa segeln können. Erinnerungen ans Wattenmeer werden wach.
Wieder draussen setzen wir Groß und Fock und ... Herrlich, guter Wind,keine Wellen!! Mit Raumschotkurs und durchschnittlich 5 – 6 Knoten Fahrt geht es nach Ayamonte. Nur kalt ist es wegen dem Nordwind, also machen wir die Bude zu ;-)
Um 16 Uhr erreichen wir Ayamonte und treffen auf bekannte Schiffe und Gesichter aus Lagos.
Abends habe zumindest ich ein Problem. Ich habe noch mit der Zeitumstellung vom letzten Wochenende zu kämpfen. Nun - in Spanien - kommt noch mal eine Stunde dazu. Jetzt ist alles 2 Stunden später wie gewohnt:-( Es war doch so schön, in Portugal um 19 Uhr schon Tagesschau zu gucken ;-)
Freitag 05 April
Es ist weiter kalt und nun auch stürmisch und regnerisch. Das soll leider ein paar Tage so bleiben.
Aber wir haben ja noch was zu tun. Wir haben uns (mal wieder) neuen Schaumstoff für Polster für den Salon hierhin schicken lassen, die geschnitten und bezogen werden wollen.
Nun müssen die (neuen) Alten nur noch entsorgt werden (klein geschnitten und in den Plastikmüll!?).
Nach getaner Arbeit ...
entdecken wir in einer Regenpause einen kleinen Tierpark, wo ein Tiger tiefenentspannt einen auf Skip macht. Der liegt auch oft so da ...
Da laust uns doch der Affe ;-)
Sonntag 07 April
Das kennen wir doch vom letzten Jahr ... in Deutschland ist es frühlingshaft bis sommerlich warm und hier: nass und kalt :-(( Bääh! Ok, noch einen Tag aushalten.
Trotzdem fahren wir mit dem Bus nach Isla Caneela, um uns den Hafen anzuschauen. Was wir vom Bus aus sehen, veranlasst uns, einfach im Trockenen sitzen zu bleiben und – weil es ein „Circular“ Bus ist, wieder zurück zu fahren.
Montag 08 April
Über uns ziehen dunkle Wolken auf ...
Morgendliche Dissonanzen verlangen nach (vorübergehender) Distanz. Ich verlasse das Land Spanien! Nach Villa Real in Portugal sind es mit der Fähre nur 15 Minuten;-) Dort ist der nächste MEO Laden, wo ich unsere Internetkarte aufladen kann...
Zurück in Andalusien und an Bord können wir wieder Normalität herstellen...
Nicht normal ist, dass später Helga`s Fahrrad geklaut wird, als sie es einen kurzen Moment unbeobachtet lässt, um die Wäsche aus dem Maschine zu holen :-((
Dienstag 09 April
Mit etwas weniger Gewicht aber mehr Platz auf dem Achterdeck geht`s weiter nach Mazagon. Zunächst ganz gutes Segeln mit üblicher Rollenverteilung: Helga steuert und ich liege im Salon und lese.
Erst als Ich ans Steuer gehe gibt es Chaos: der Wind frischt auf, die Wellen werden ungemütlich, wir nähern uns einem vorher nicht beachteten Sperrgebiet und ... der Knoten im Großfall geht auf, so dass die Leine teilweise rausrauscht und das (natürlich ungereffte) Großsegel kaum zu bändigen ist. Ich bekomme es dann doch noch runter und lasche es irgendwie fest. Bei dem Seegang habe ich keine Lust, die Schot neu einzufädeln. Also geht es „nur“ mit Fock und Besan weiter ... genauso schnell wie vorher mit Groß bei weniger Wind.
Wir umschiffen das "Sperrgebiet" mit einem großen Umweg um in den Hafen von Mazagon zu kommen. Hätten wir genauer gelesen, hätten wir einfach durchfahren können ...
Von dem Ort Mazagon bekommen wir nur wenig bis nichts mit, da wir spät ankommen und ...
Mittwoch 10 April
... früh wieder los fahren. Raus aus dem Hafen, Segel hoch und Kurs Cadiz. Pustekuchen... Wir bekommen „Besuch“ von der Polizei, die uns aber nur mitteilt, dass wir wegen irgendwelchen Manövern 4 sm Abstand von der Küste halten müssen.
Dann aber ... Vollzeug und Rauschefahrt nach Cadiz :-)) 50 sm in 9 Stunden ... nicht schlecht! Dazu meist angenehme Wellen von schräg hinten. Nur der Autopilot spinnt im Moment. Unter Motor funktioniert er, unter Segel hält er nicht den Kurs !!??
In Cadiz werden wir schon von Thomas (www.sypicaroon.de) und einem Hilfshafenmeister in Empfang genommen. Nach heftigem Disput mit Letzterem setze ich mich mal ausnahmsweise durch und wir können doch in einer anderen Box in unserem gewünschten Hafenbecken anlegen.
Donnerstag 11 April
Wir liegen zwar gut, aber das Hafengebiet wirkt noch trostloser als bei unserer Besichtigung im letzten Jahr. Auch ist es weit weg von der Altstadt, was mit jetzt nur noch einem Fahrrad dann etwas schwierig wird.
Aber ... Cadiz hat einen Decathlon City. Mit Leihrad von Thomas fahren wir dorthin und sind erstaunt und erfreut, dass dort das gewünschte Klapprad (sogar in mehrfacher Anzahl) vorrätig ist. Also geht es mit 3 Rädern zurück zum Boot ;-)
Freitag 12 April
Nun können wir doch noch ein paar Ecken von Cadiz erradeln:
Samstag 13 April
Ganz relaxed segeln wir mal eben über die Bucht nach Rota. Da Thomas dies auch tut, können wir gegenseitig Segelfotos knipsen :-))
Skip macht einen auf "Manta Fahrer" ;-)
Montag 15 April
Nach Sichtung von Wind und Wetterdaten kommt uns eine Idee: wir könnten heute nach Barbate und von dort am Donnerstag mal eben nach Afrika segeln; genauer, nach Tanger in Marokko ;-)
Gegen 13 Uhr geht`s los. Der Wind weht günstig aus West mit 3 - 4 Bft, sodass wir unter Vollzeug auf Rauschefahrt gehen. Nur die letzte Stunde wird motort bis wir gegen 21 Uhr Barbate erreichen.
Dienstag 16 April
Nix Marokko :-((( Die Einreise – auch mit Hund - wäre kein Problem. Nach Recherchen im Internet stoßen wir aber auf Begriffe wie „Gesundheitszeugnis“ und „Bluttest“, was Skip braucht, um anschließend legal wieder in Europa einreisen zu dürfen. Da Boote hier in der Gegend sehr häufig kontrolliert werden, ist uns das Risiko einer eventuellen 6 – monatigen Quarantäne zu hoch. Schaaade!
Mittwoch 17 April
Die Entscheidung ist gefallen und das Mittelmeer nun endgültig gestrichen!
Wir werden zunächst wieder zurück Richtung Lagos fahren und im Juni Madeira und evtl. die Azoren in Angriff nehmen ...
Wind und Wellen sind heute alles andere als sanft, aber kommen aus Süd bis Südwest; also eher von hinten. Das werden wir riskieren!
Im Hafen noch binde ich Reff II ins Groß (dadurch wird das Segel deutlich kleiner).
11:40 Wir verlassen den Hafen. Auch die Fock wird nur bis Reff II ausgerollt; später soger in Reff III. Uuuund ab die Post: mit 7,2 Knoten bei Halbwindkurs und 5 – 6 Windstärken geht es schon mal gut los. Die Welle ist 1,5 Meter, geht aber so.
13:00 Der Wind kommt in Böen mit 7. Die Wellen sind bei 2 Metern. Wir fahren aber nun Raumwindkurs. Alles ist gut zu händeln und die Steuerfrau ist in ihrem Element.
13:30 Wir hatten eben mal eine 8 ter Böe und eine Geschwindigkeit von 9 Knoten ... aber, alles gut ... nur verdammt schnell ;-)
16:15 Wind und Welle haben brav - wie vorhergesagt – abgenommen und wir machen nur noch eine Fahrt bis 5 Knoten.
19:10 Das war`s mit segelbarem Wind und der Motor muss die letzte Stunde ran, bis wir wieder in Rota anlegen.
Die heutige Erfahrung mit dem Starkwindsegeln war gut als Vorbereitung für den demnächst dann anstehenden Törn nach Madeira ...
Donnerstag 18 April
Wir machen einen auf Faul ... und entschliessen uns, erst Montag weiter zu segeln.
Abends schauen wir uns eine Prozession der „Samana Santa“ an. Das ist sehr kurios:
Die "Büßer" marschieren durch die Strassen und links und rechts davon wird gegafft und geschlemmt.
Also ich fand den Karneval in Loule stimmungsvoller und abwechslungsreicher. Ausserdem wurde dort wesentlich mehr nackte Haut gezeigt ;-)
Freitag 19 April
Hummeln im Hintern? Irgendwie erscheint warten bis Montag lang. Also doch heute weiter. Erstmal tanken. Einen so vollen Tank hatten wir schon lange nicht mehr. Anscheinend ist der Tankdeckel mit dem in Lagos neu verbauten Tankgeber jetzt dicht :-).
Na, da können wir doch glatt mal ein wenig motoren. 12:30 geht’s los.
Links sieht`s so aus ...
aber wir fahren ja nach Rechts ...
Um´s kurz zu machen: 5,6 Motorstunden :-((
Auch diesmal wieder: in Mazagon spät rein ...
Samstag 20 April
... und früh wieder raus. Aber diesmal mit Gennackersegelwind; zumindest bis kurz vor dem Ziel Villa Real de San Antonio gegenüber von Ayamonte.
Wir erreichen es um 17 Uhr ... äääh, 16 Uhr. Wir sind ja wieder in Portugal. Nach Villa Real wollten wir eigentlich wegen dem Meo Laden (Internet). Der hat aber leider schon zu ... und morgen (wegen Ostern) auch ... und evtl auch Montag...grrrrhh
Montag 21 April
MEO hat auf und wir nun wieder gutes Internet. Wir wollen den Grenzfluss Guadiana weiter hoch fahren und legen um 13 Uhr bei Niedrigwasser ab, um wenig Strömung beim Manövrieren im engen Hafen zu haben.
Das klappt und wenige Minuten später können wir einige Gänge runterschalten. Mit Fock und Strömung bis 3 Knoten segeln wir herrlich entspannt und RUHIG - bis auf Untermalung von Vogelgezwitscher - die wunderschöne Flusslandschaft hinauf.
In Alcoutim legen wir uns an den Anlegeponton. Es gibt Strom, Wasser und sogar warme Duschen. Nur einen Hafenmeister oder ein Hafenoffice suchen wir vergebens. Na so schlimm ist das ja auch nicht;-)
Alcoutim scheint eine gut betuchte Gemeinde zu sein, die so etwas wie Eintreiben von Hafengebühren wohl für überbewertet hält. Der Ort ist schön angelegt und gepflegt und mit diversen Kunstskulpturen bestückt.
Dienstag 22 April
Aber wir haben eine schlechte Zeit erwischt. Der Himmel ist oft grau und verregnet.
Aber in einer Regenpause können wir zumindest die Burg besichtigen und Abends einem wunderbaren Gitarrenkonzert lauschen (das ist auch für lau).
Mittwoch 24 April
Endlich wieder schönes Wetter! Spanien liegt auf der anderen Flussseite. Mit der Fähre geht`s rüber und den Berg hoch zu zwei Mühlen, wo man einen schönen Ausblick hat.
Donnerstag 25 April
Mit leichten Winden aus Nord und traumhaftem Bilderbuchwetter geht es wieder Flussabwärts, währenddessen wieder zahlreiche „Kitchbilder" geknipst werden.
Auf der Hinfahrt hatten wir uns einen ruhigen und idyllisch gelegenen Anleger ausgeguckt, wo wir dann auch festmachen.
Das einzigste andere Boot erweist sich als die „Quo Vadis“, die wir von Fehmarn her kennen; ein Jugendhilfedampfer mit 3 „verhaltensoriginellen“ Jungs und einem ebensolchen Hund („Pirat“) an Bord. Die renovieren gerade ihr Boot und lassen zu diesem Zweck bis spätabends den Generator laufen – also nix mit ruhig.
Auch werden wir von einem Jugendlichen in ein Gespräch verwickelt, der uns mit Teilen seiner Lebensgeschichte konfrontiert und uns Begriffe wie "Hilfeplangespräch“ an den Kopf "schmeisst", was uns arg an tief verdrängte Erlebnisse mit unseren Kids erinnert.
Friedlich und idyllisch ist es dann aucht nicht, als sich Pirat des Omens seines Nomens erinnert und Skip beim Gassi gehen grundlos an die Gurgel geht und ihm übel zusetzt ... Skip bekommt zwar keine Wunde ab, reagiert aber im Moment empfindlich, wenn man an seine linke Halsseite kommt...
Freitag 26 April
Nix wie weg hier!!! Früh legen wir ab und segeln nach Aymonte. Wir entscheiden uns zunächst gegen Tierarztbesuch und warten ab...
Sonntag 28 April
Skip scheint OK zu sein. Er lässt sich wieder am Hals anfassen ohne zu fiepen.
Im Hafen ist etwas Wind, also los geht`s den Fluss runter und wieder in den Atlantik ... wo der Wind dann weg ist ...
Eigentlich wollten wir nach Culatra zum Ankern, aber so kommen wir „nur“ bis nach Tavira, wo wir gar nicht hin wollten ... aber dann 3 Tage bleiben :-))
Wir können an einer großen Boje festmachen und liegen so sicher und herrlich ruhig ... bis auf den Schwell der Fischerboote, die spätabends und frühmorgens an uns vorbei fahren.
Man kann auch gut mit dem Dingi anlanden, sofern man einen gut funktionierenden Aussenborder hat...
Damit kommen wir zu einem Problem, was uns die nächsten Tage beschäftigen wird...
Unserer lässt sich in letzter Zeit nur schwer starten, was bedeutet, dass erst mal nur die männlichen Besatzungsmitglieder für die Gassifahrten zuständig sind:-( Jetzt hakt auch noch die Gangschaltung und lässt sich manchmal nicht in den Leerlauf zurückschalten, was das Anlanden erheblich erschwert. Ausserdem heult bei etwas mehr Gas nun der Motor auf, ohne mehr Schub zu entwickeln.
Montag 29 April
Auf der Suche nach (Ab)Hilfe kommen wir zu einer nahegelegenen Werft, wo "Nuno" sich der Sache annimmt; oft stöhnt und flucht und dabei teilweise von 9(!) Leuten umringt wird. Es ist kurz vor Feierabend... 2 ½ Stunden später meint er, er wäre fertig, wobei er (glaube ich) nicht nur den Motor meint.
Erfreulicherweise will er als Entlohnung nur 40 € haben :-) Wir also rein ins Dingi, Motor springt an, Gänge lassen sich schalten, Propeller dreht:-)).
Mit Speed geht`s zurück zur My Way...
Dienstag 30 April
Auf zur munteren morgendlichen Gassifahrt ... aber der Motor; bzw die Schraube dreht wieder durch ... gggrrrrhhh
Ich wieder hin zu Nuno, der aber gleich abwinkt und meint, mehr könne er das nicht reparieren. Die sogenannte Rutschkupplung ist nämlich defekt. Das ist nur in Spezialwerkstätten zu beheben ... oder durch den Kauf eines neuen Propellers ... oder eines neuen Aussenbordmotors, wohin die Bordfrau eh hin tendiert;-)
Auf der Suche dazu schreibe ich ein paar in der Nähe befindliche Firmen an.
Derweil geniessen wir unseren Aufenthalt in Tavira bei herrlichem Wetter ...
Mittwoch 1 Mai
Der Wind scheint günstig ... und mit Hilfe zweier Motorstunden segelfahren wir nach Culatra und gehen gleich links vor der Ilha de Baretta vor Anker.
Noch ist hier einiges an Strandbetrieb und viele Motorböötchen unterwegs, aber später dann ruhig.
Die Insel ist mal wieder traumhaft schön...
Man könnte meinen, man sei auf einem anderen Planeten. Aber dann entdecken wir anderslautende Hinweise ... ;-)
Und sogar Diesen ...
Donnerstag 2 Mai
Wir segelmotoren nach Vilamoura. Von dort haben wir ein Angebot für einen gebrauchten Aussenbordmotor bekommen. Ausserdem treffen wir uns dort mit einem ehemaligen Nachbarn aus Lagos.
Freitag 3. Mai
Der Gebrauchte ist ein Zweitakter (Mercury 3,3), 8 Jahre alt, sieht aber aus wie geleckt. Mit 13 Kg ist er sehr leicht. Anspringen tut er problemlos. Aber dann stinkt er vor sich hin (Qualm) und ist laut. Wir hängen ihn trotzdem mal ans Dingi und machen eine Probefahrt.
Er zieht prima, aber die Bedienung ist (auch für mich) sehr gewöhnungsbedürftig. Das, sowie der Qualm und die Lautstärke entscheiden ein klares Nein! Schade, aber wir gucken weiter...
Skip tut auf beleidigt und zieht mit Anderen von dannen ... ;-)
Nachdem Das nun (un)geklärt ist, geht es weiter nach Portimao. Wie gewohnt nimmt der anfangs gute Wind schnell ab und so dauert es, bis wir dort ankommen und am Meldesteiger für die Nacht festmachen. Das Büro ist zu, aber der Ausblick (auf Ferragudo) dafür super.
Samstag 4 Mai
Bevor es zurück nach Lagos geht, wollen wir noch in der Lagune von Alvor ankern. Vorbei geht es zunächst am Strand von Portimao entlang. Na, wer`s mag ...
Aber dann folgt mal wieder eine atemberaubende Felsküste mit ihren vielen Höhlen und Gebilden.
Kurz nach Mittag fällt der Anker. Ich besinne mich an den Spruch:
"Langfahrtsegeln bedeutet, an den schönsten Plätzen der Welt ... sein Schiff zu reparieren"
und mache mich noch einmal an dem kaputten Propeller zu schaffen. Diesmal mit etwas mehr Erfolg, aber mehr Gas geben gibt immer noch nicht mehr Schub. In Lagos werde ich mir einen Gewindeschneider besorgen und die Rutschkupplung (die defekt ist) mit 3 Schrauben festsetzen ...
Trotzdem können wir (UND SKIP) erst mal wieder Dingi fahren.
Es macht ja nicht gerade einen vertrauenserweckenden Eindruck, wenn direkt vor der Seenotrettungsstation ein Boot absäuft ;-)
Sonntag 05 Mai
Eigentlich wollten wir hier ja 2 – 3 Tage bleiben, aber einerseits „beglücken“ uns unsere Ankernachbarn mehrmals mit anhaltendem Generatorenlärm und andererseits zieht es uns nach Lagos ...
Also hoch mit dem Eisen, raus aus der traumhaft schönen Lagune...
Und dann haben wir endlich mal die Bedingungen, die wir uns insgesamt von der Algarve erhofft hatten: Nordwestwind, also ablandig; keine Wellen, 3 –4 Windstärken,super Wetter. Segeln kann sooo schön sein! Das kosten wir aus...
Am frühen Nachmittag fahren wir in Lagos rein. Nanu...wir werden mit einem Böllerschuß „begrüßt“ (Skip flitzt sofort runter unter den Tisch).
Wie wir später erfahren, ist hier gerade Mittelalterfest und der Schuß galt gar nicht uns ... och ....
„Unser“ Liegeplatz ist noch frei und wir werden auch direkt herzlichst von einer Nachbarin begrüsst, die sich auch freut, dass wir wieder da sind.
So sind und fühlen wir uns wieder wie „zu Hause“.