Maloche in Vannes  Februar - März

Wären wir doch bloß in Andalusien geblieben ...

 

Nicht nur wettermässig sind wir viel zu früh zurück in der Bretagne. Es ist saukalt und oft nass :-((

 

In Sené (Nachbarort von Vannes), haben wir für die Zeit der Arbeiten auf der My Way in Ermangelung anderer Möglichkeiten ein ganzes Haus gemietet. So  haben wir zumindest eine warme, aufgeräumte und trockene Wohnung mit dem auch hier wieder vorhandenen Luxus (s.o.); für Skip einen eigenen Garten und für uns sogar einen Kamin!

Das Haus hat auch den Vorteil, dass es in erreichbarer Nähe zur My Way liegt, und wir dann dort Werkzeuge und Material einfach stehen lassen können und uns in aufgeräumtere Gefilde zurückziehen können.

 

Das Schiff steht ja aufgebockt in der Werft und wartet sehnsüchtig nach der Renovierung des Teakdecks.

 

Allerdings hatten wir beim Auskranen im Dezember schon gesehen, dass sich am Unterwasserschiff an einigen Stellen Antifouling (Unterwasserschutzbeschichtung) abgelöst hatte, waren uns aber da der Tragweite dieser Bedeutung noch nicht bewusst...

 

Nach Einholung von Informationen und Meinungen wurde dann klar, dass wir das komplette Unterwasserschiff sozusagen neu "aufbauen" müssen; also alle Farbschichten abtragen,dann alles ab- und glatt schleifen, spachteln und schlieslich  mehrere Schichten neuen Primer und Antifouling aufpinseln (bzw -rollen).

Das hört sich nach viel Arbeit an ... isses auch und war in unserem Zeitplan nicht vorgesehen!

 

Helga in ihrem (fast) jugendlichen Leichtsinn wollte das dann übernehmen ...

 

Nun gibt es 3 Arten, wie man die Farbe (den Dreck!) abbekommt:

 

1. Sandstrahlen - hatte die Werft keine Kapazitäten für (ausserdem teuer)

2. Abbeizen - riesige Sauerei

also bleibt nur

3. Abkratzen mit einer Ziehklinge; und los geht`s ...

Bereits nach kurzer Zeit ist Helga; insbesondere ihre Schulter "fertig"; beim Schiff aber erst wenige von 38 m².

So springe ich zwischendurch immer wieder mal ein und nach ca. 2 Wochen ist "der Lack (dann) ab"... und wir fix und alle.

Nun muss der Rest noch bis auf das schwarze Gelcoat(Beschichtung über den Glasfasermatten) abgeschliffen werden, was wir aber kräftemässig schnell aufgeben und nach vielen Verhandlungen der Werft in Auftrag geben, die das zu zweit in 2 Tagen erledigen.

Nun kommen (ENDLICH) die schöneren Arbeiten: erst streichen wir 2 x grün/grau (Primer)

was uns aber überhaupt nicht gefällt. Und so streichen wir darüber 1 Schicht Blau (Hartantifouling)

Was aber auch nicht der Bringer ist; noch nicht mal als Strähnchen auf Helgas Haaren :-))

Also streichen wir noch 2 Schichten Rot drauf (Weich- oder auch selbsterodisierendes Antifouling) und nun sieht die My Way - zumindest untenrum - wieder schick aus.

Da war doch noch was ... ach ja, so fast ganz nebenbei widmen wir uns natürlich noch derTeakdecksanierung.

Kaputte Latten werden durch Neue ersetzt. (Fast) alle Anderen werden herausgeschraubt, gesäubert und geschliffen, mit Sikkaflex eingeklebt und wieder verschraubt. Wenn das Sikka getrocknet ist, werden dei Schrauben (schon) wieder herausgeschraubt und mit Teakpfopfen verschlossen. Die meiste Arbeit machen die Fugen. Die werden zunächst ausgefräst, geschiffen, gesäubert, geprimert und - damit der Gummi nur alm Holz und nicht auf dem Deck klebt (und sich somit bewegen kann) mit Fugenband ausgelegt (eine sch... Friemelei!!)

 

Jetzt kommt großzügig Fugenmasse rein und wird platt gestrichen. Wenn die trocken ist, werden die Überstände abgeschnitten. Nun muss nur nochmal alles komplett geschliffen werden, damit es wieder nach einem  schönen Teakdeck aussieht.

Aber soweit kommt es zunächst nicht mehr. Obwohl wir unter Zeit- und Hochdruck bis zur Erschöpfung und drüber hinaus arbeiten, reicht die Zeit nicht mehr und so werden wir am 29 März mit einem erst halb fertigen Teakdeck ins Wasser gekrant.

Dann schaffen wir 2 Autoladungen (Audi A4, toll!) "Kram" vom Haus zum Schiff und sind einige Tage beschäftigt, diesen und die My Way so einzuräumen, dass wir uns da wieder wohlfühlen.

Danach schalten wir einige Gänge runter, atmen durch, lecken unsere Wunden und warten auf besseres Wetter ...