Oktober 2017
So, da sind wir also wieder in unserer Wahlheimat ;-) Wir leben uns schnell wieder ein und sehen viele bekannte Gesichter. Ausserdem entwickelt sich eine sehr schöne, lustige und freundschaftliche Beziehung zu unseren englischen Bootsnachbarn:-)
Aber die ersten Wochen sind auch geprägt von stunden- und tagelangen Überlegungen, Entscheidungen und vielem Organisieren. Kurzgefasst sieht das Ergebnis so aus:
Wir werden bis Weihnachten auf dem Schiff bleiben und schon mal einige Arbeiten erledigen. Dann kommt die My Way für 3 Monate aus dem Wasser und wird in ihr Winterzelt verpackt - auch hier in direkter Nähe. Wir werden uns dann für 2 Monate ins Warme verdrücken (Algarve und Andalusien) und Februar/ März eine Wohnung in Vannes mieten, um in dieser Zeit weiter am Teakdeck zu arbeiten ... so der Plan!
Also packen wir`s an. Erst die Arbeit ...
dann das Vergnügen ...
Natürlich haben wir uns auch wieder an der Schule (Französisch) angemeldet und erleben hin und wieder auch kuriose Dinge ...
... wie dieser Ferrari auf einem Behindertenparkplatz;-) Und das Schild daneben habe ich so auch noch nicht gesehen.
Neben diversen Baumarktbesuchen lernen wir auch weitere schöne Ecken im Golf kennen; z.B. Bono bei Auray.
Ende Oktober werde ich dann nochmal anders - nämlich wieder gewerblich - aktiv und segele mit Gästen für eine Woche in der Baie de Quiberon. Wir besuchen die Inseln Hoedic, Belle Ile sowie einige Küstenhäfen und haben Glück mit dem Wetter, da es zu 90 % trocken ist.
In Trinite sur Mer perpasse ich um ein Haar das Treffen mit James B., aber zumindest sein Auto habe ich gesehen (Jaguar SE);-)
Helga nutzt derweil die Gelegenheit und macht einen Trip nach Deutschland; hauptsächlich, um sich eine neue Brille machen zu lassen. Aber wo sie schon mal da ist, holt sie auch noch unsere Winterpersenning und macht so lange Besorgungen und Einkäufe, bis das Auto voll ist... Ok ...fast voll. Denn auf der Rückfahrt geht es noch kurz durch die Niederlande, weil meine ach so leckere "Schweinkram Majonese" alle war :-((
Jetzt nicht mehr :-)))
Sonntag 19 November
Während der Oktober streckkenweise sehr kalt und auch nass war, beschert uns der November bisher herrliches Spätsommerwetter. Man/Frau muss nur die Zeit bis 11 Uhr irgendwie rumbringen (was einfach länger im warmen Bett liegend weniger schwer fällt). Dann wird´s auch temperatumässig schön und bleibt es dann mindestens bis 16 Uhr. Bei dem trockenen und relativ warmen Wetter kann man natürlich herrlich draussen herumwerkeln ...
und schon mal das Teakdeck in Angriff; bzw in Abschliff nehmen,
während die Bordfrau sich wichtigeren Dingen widmet, wie z.B. Sonne genießen
und/oder sich um unser leibliches Wohl kümmern (Kuchen backen)
Ja nach Windrichtung reicht dann die Sonne auch gerade noch für ein nachmittägliches Picknick an einem unserer Lieblinsplätze.
25 November
Wir sitzen im Cockpit beim Frühstück und hören WDR Radio (über Satellit). Dort berichtet die Moderatorin gerade von dem schmuddelig kalten Regenwetter in NRW. Wir schauen raus, sehen blauen, wolkenlosen Himmel, gucken uns an und ... müssen schmunzeln ;-)
Diese Woche hat dann endlich unser jeweiliger Französischkurs wieder begonnen. Das gibt wieder eine ganz andere Tagesstruktur, wobei Helga das härtere Los gezogen hat, Ihr Montagskurs beginnt schon um 9 Uhr!
Ansonsten bummeln wir über den Markt ... (das ist eine Zitrone !)
und verbringen viel Zeit mit der der Organisation der Überwinterung, Arbeiten am Schiff, Französisch lernen, und Naturschauspiele bewundern.
In Carnag entdeckten wir auch dien Ursprung des Croissant Armande
Manchmal stehen wir auch nur rum wie begossene Pudel
Schwupps isses Dezember und die Temperaturen erlauben sich doch jetzt glatt, morgens sehr niedrig einstellig zu werden ... bäh! Wir sehnen unseren Abflugstag in den Süden herbei. Aber vorher ist noch Einiges zu tun und die My Way und Ausrüstung winterklar zu machen.
6 Dezember
Manche Leute wissen ja, dass ich ganz passabel Gitarre spiele und ein gutes Gefühl für Rythmik habe. Seit heute bin ich selbst da nicht mehr so sicher ...
Helga hatte letzte Woche einen Flyer mitgebracht von den „Amigos des Espagne“ in Vannes, die auch einen Flamenco Gitarrenkurs anbieten. Da bin ich heute einfach mal zum Spaß hin ... hatte aber Keinen ... da ich nix auf die Reihe bekam und mich fühlte, wie in der zweiten Stunde Gitarrenanfängerkurs. Die Akkordfolge war mir fremd und der Chef Gitarrenvirtuose spielte dauernd einen Akkord, den ich überhaupt nicht kannte ( Häääh ???) und somit Mühe hatte mitzuhalten. Damit nicht genug, ging mir die Spieltechnik der rechten (Zupf)Hand vollkommen gegen den Strich und somit alles Andere als locker von der Hand. Irgendwann habe ich aufgegeben, mich mehr auf`s Zuschauen beschränkt und mich am „Mapas“ versucht, dem rythmischen Klatschen. Ach Du Sch... wie kompliziert ist das denn!!!??? Na ja, ich bin dann ganz deprimiert nach Hause geschlichen und habe die Gitarre ganz weit hinten in der Hundekoje verstaut ...
17 Dezember
Ganz Vannes ist aus dem Häuschen und den Wohnungen ... besonders die Kleinen und Kleingebliebenen. Heute kam nämlich Pêre Noel in die Stadt ... also der Weihnachtsmann. Der muss ja neben seinem roten Mantel ganz schön betucht sein (alleine schon wegen den vielen Geschenken, die er kaufen muss ), Heute macht er aber mal einen auf sehr protzig. Seinen Schlitten hat er nämlich in der Garage gelassen und kam kam stattdessen mit seiner Motorjacht daher und ließ sich feiern, wie ein Größus.
Damit nicht genug, musste er auch noch zeigen, dass er zu Hause ein Gestüt besitzt und schwang sich auf sein hohes Ross...
mit dem er dann - begleitet von einer Schar von Zwergen, Riesen und Feen triumpfierend durch die Stadt zog und sich bestaunen ließ.
Die Krönung war, dass er sogar eine Jazzband angeheuert hatte, die richtig gute Tanzmucke spielte. Also das passte ja gar nicht zu Weihnachten! ;-)
Zum Schluss ließ er noch ein Wasser - Licht - Musik Spektakel veranstalten ...
bevor er sich mit seiner Jacht wieder vom Acker machte - angeblich nach Lappland ... Ich vermute ja eher Karibik ;-)
Wir machen uns jetzt auch bald vom Acker und genießen bis dahin die "normalen Lichtschauspiele von Vannes.