Freitag 11 August
Auf zu einer weiteren Insel; der Ile D`Oleron. Einige Bootsnachbarn hatten uns schon von dem Hafen St.Denis vorgeschwärmt. Das schauen wir uns doch mal an. Aber bei einem frischen Nordwestwind müssen wir uns den Weg dort hin mal wieder hart erkämpfen. Armer Skip, wo der doch heute seinen vierten Geburtstag „feiert“.
Die Ile D`Oleron macht auf der Karte so einen abgelegenen unscheinbaren Eindruck. Aber doch ist es die zweitgrößte französische Insel und mit Brückenverbindung zum Festland – zumal ohne Maut (wie bei der Ile de Re) – ebenfalls sehr gut (für uns schlecht) besucht. Von St Denis sind wir eher enttäuscht und können die Schwärmerei nicht nachvollziehen. Zudem gibt es hier - wie fast überall im Sommer - Kirmes mit entsprechender Atmosphäre.
Samstag 12 August
Heute hat die Bordfrau Geburtstag. Als "Geschenk" bekommt sie eine Busfahrt ... ;-) Denn einen Vorteil haben ja die Sommermonate: es gibt Gratisbusse :-)) Und mit Einem fahren wir zur Nordspitze der Insel, wo ein imposanter Leuchtturm mit ebensolcher Umgebung zu besichtigen ist.
Montag 14 August
Wir wollen uns noch einen südlicher gelegenen Hafen – Boyardville – anschauen. Der kann aber nur bei Hochwasser angelaufen werden, was frühes Aufstehen erfordert. Um 7 Uhr legen wir ab. Zudem ist Ostwind, also müssen wir kreuzen. Aber es sind insgesamt nur 12 Seemeilen uns so erreichen wir kurz vor 10 Uhr den Hafen.
Allerdings gibt uns der Hafenmeister Zeichen, dass alle Plätze belegt sind :-(. Er dirigiert uns zu aber zu einem Warteponton und bereits 15 Minuten später bekommen wir einen Platz in einer Box zugewiesen.
Auch hier im Hafen gibt es wieder Kirmes und viel Touristenvolk, aber hier ist es etwas entspannter und der Hafen ist schöner, als St Denis.
Nachmittags gibt es dann Kultur direkt vor der "Haustür". Wir haben Bootsnachbarn, die Clownerie und sehr ästhetische Akrobatik auf (!) ihrem Schiff präsentieren nach dem Motto: In den Mast klettern einmal anders;-))
Dienstag 15 August
Wir nutzen wieder einen Gratisbus und fahren diesmal zum südlichen Ende der Insel; zum Chateau D`Oleron ... obwohl, es gibt hier gar kein Schloss (mehr). „Nur“ mal wieder eine Zitadelle von Vauban und eine wahnsinns Aussicht.
Die Ile D`Oleron hat (besonders bei Niedrigwasser) eine wahnsinns Weite.
Wir kommen gerade rechtzeitig zurück, um unsere mastkletternden Nachbarn wieder zu bewundern.
Mittwoch 16 August
Wir verlassen Boyardville zur Hochwasserzeit und kreuzen bei wenig Wind zur kleinen Insel Ile D`Aix. Da wir Westwind haben, der auf Südwest drehen soll, sollten wir auf deren östlichen Seite (eigentlich) gut und ruhig liegen können. Also umrunden wir die Insel, gehen dort vor Anker und haben seit langer Zeit mal wieder einen Sonnenuntergang über dem Meer.
Der Wind dreht auch auf Südwest. Aber blöderweile bekommen wir Wellen aus Nord und damit reichlich Schaukelei. Besonders das „Rollen“ (seitliches Schaukeln) vertreibt mich nächtens wieder zum unbequemen Schlafen in den Salon ;-((.
Donnerstag 17 August
Eigentlich wollten wir heute den Ort der Insel erkunden, aber einerseits sind wir genervt von der unruhigen Nacht und andererseits wäre heute der Wind günstig, um nach Rochefort zu segeln. Dafür müssten wir aber früh los, um mit der Strömung in den Fluß Charente zu fahren. Das tun wir dann auch!
Wir gehen Anker auf, setzen Groß und Vorsegel und steuern mit angenehmem Kurs auf das Delta der Charente zu. Der Fluß empfängt uns mit einer wunderbaren Landschaft und wir werden sehr an Kanalsegeln in Friesland erinnert.
Pünktlich zur Hochwasserzeit erreichen wir Rochefort. Diese Hafenstadt wurde uns schon von mehreren Leuten empfohlen, da sie in etwa mit Vannes zu vergleichen und zum Überwintern sehr geeignet sei ...
Tja, von dem was wir nun sehen, können wir das in keinster Weise nachvollziehen. Der Hafen ist weder schön, noch hat er irgendeine Atmosphäre. Dafür ist er voll von verwaisten und dementsprechend verwahrlosten Schiffen und hat dadurch eher den Charakter eines Schiffsfriedhofs:-((
Die Stadt selbst entpuppt sich als ehemalige Garnisonsstadt und ist quadratisch, praktisch und damit gar nicht gut und erst recht nicht schön aufgebaut. Viele Häuser – oder besser Wohnblocks - sind stark renovierungsbedürftig. Lediglich das Viertel um das Marinemuseum hat Stil und gefällt uns.
Uns ist schnell klar, dass Rochefort für uns zum Überwintern nicht in Frage kommt.
Überhaupt sind wir von den südlichen Gefilden (ab Piriac) ziemlich enttäuscht – es ist eben nicht mehr die Bretagne. OK, die Inseln sind allesamt sehr schön, aber wohl auch nur in der Nebensaison erträglich.
Samstag 19 August
Heute steht Bunkern auf dem Programm. Einen großen Vorteil hat Rochefort dann doch noch: es gibt einen Lidl in der Nähe - und ich kann`s kaum glauben – ohne jegliche Steigung !!! Das nutzen wir aus und machen die Tour gleich zwei Mal um die My Way dann „randvoll“ mit Vorräten zu beladen.
Um 16:30 ist Brückenöffnung. Also nix, wie raus hier. Wir freuen uns drauf, Rochefort verlassen zu dürfen und wollen zu einem ganz kleinen Hafen 5 Seemeilen entfernt, der uns auf der Hinfahrt sehr gefallen hat.
Jepp, wir finden einen Platz am Steg. Es gibt Wasser, Strom, Duschen; jede Menge schöner Natur und sogar einen kleinen Ort mit einem Bäcker. Bloß Internet gibt`s keines. Hier bleiben wir erst mal ein paar Tage und machen einen in Urlaub ;-)
Dienstag 22 August
So laangsam geht`s zurück nach La Rochelle, wo wir Ende der Woche eine Mitseglerin aufnehmen wollen.
Wir holen frisches Bagette und warten noch ein wenig, bis der Fluss die richtige Strömungsgeschwindigkeit hat. Um 9:30 ist es so weit und wir werden mit 4 Knoten wieder Richtung Atlantik gespült.
Gegen 10:30 Uhr ist eine freie Boje in Sicht, wo wir festmachen und Frühstücken.
Dann geht`s weiter zum diesmal südlichen Ende der Ile D`Aix, wo wir heute Mal den Ort besichtigen wollen.
Wir gehen vor Anker und lassen das Dingi herunter. Nun haben wir (bzw ich) ein kleines Problem. Wir hatten letzte Woche festgestellt, das der Tank unseres Aussenbordmotors undicht ist und somit das Schlauchboot und das Wasser vollsift.
Daher haben wir den Tank leergesaugt und an Bord verfrachtet. Das bedeutet nun, dass „Mann“ rudern muss, um zum Land zu kommen – was in diesem Falle verdammt weit ist :-(
Eigentlich hat auch nur Skip was davon, da die Insel proppevoll mit Touris ist.
Deswegen gehen wir auch wieder Anker auf und steuern doch schon heute La Rochelle an. Mit wenig Wind und Halsenkurs ist das ein langwieriges Unterfangen und so kommen wir auch erst spät am Abend im Hafen Les Minimes an.
Mittwoch 23 August
Wir radeln diverse Motorenreparaturläden ab bis wir einen kleinen Schrauberladen finden, der sich unseres Aussenborderproblems annehmen will. Auf französisch und schrecklichem Englisch (also, nicht von mir!) schreiten die (leicht alkoholisierten) „Jungs“ ans Werk und finden auch schon bald das Problem: der Motor wurde mangels verstopfter Leitung überhitzt und der Tankfilter dadurch verbogen.
Donnerstag 24 August
Die lustigen (nicht nur wegen des Alkohols) Jungs bringen den Motor zurück ... und der läuft jetzt wieder und ist dicht :-)
Dafür tut sich ein neues Problem auf: die Gangschaltung unseres altes Fahrrads tuts nicht mehr und ein Reifen ist platt und will (trotz vor kurzem erst gewechselten Schlauches) keine Luft mehr halten. Das Problem wird erst mal ausgesessen und das Fahrrad an Bord verstaut ;-)
Samstag 26 August
Wir haben einen Gast an Bord und mit ihm kommt Sonne satt ... dafür fehlt vernünftiger Wind :-( So schaffen wir es heute gerade eben mal zur Ile D`Aix und gehen dort an eine Boje zum Übernachten.
Sonntag 27 August
Die gesamte Crew fährt mit dem Dingi an Land und erledigt ihre Geschäfte: Skip die Seinen; die Anderen gehen Duschen und Einkaufen.
Nach ausgiebigem Sonntagsfrühstück ist immer noch kein Wind da. Wir motoren zur Ostseite der Insel und machen einen auf Badetag. Nachmittags kommt dann doch noch ein 2 er Lüftchen, mit dem wir die Ile Dòleron ansteuern können. Wir könnten nach St Denis. Das steuern aber auch viele Traditionsboote an - anscheinend eine Regatta - so das wir unseren Plan ändern und den kleinen Hafen Le Douhet anlaufen - netter kleiner Hafen ... und nur wenig Touris!
Montag 28 August
Der 2 er von gestern ist noch oder wieder da und wir gehen auf Am Wind Kurs Richtung Ile de Re. Nach kurzem Ankerintermezzo vor der Brücke zu La Rochelle passieren wir Selbige und gehen auf Kreuzkurs Richtung St Martin de Re, wo wir am späten Abend ankommen und ins Päckchen gehen (Double).
Dienstag 29 August
Hafen-Bummel-Einkaufs-Sonnentag
Mittwoch 30 August
Heute gibt`s mal wieder schönen Segelwind; zwar aus Nordwest, aber bis Ars en Re ist es ja nicht weit und nach 3 Stunden Kreuzen sind wir auch schon da.
Kaum angelegt, zieht es sich zu. Alles wird grau in grau, was zusammen mit der Tatsache, das der Hafen ziemlich leer ist, einen trostlosen Eindruck vermittelt. Das kennen wir hier anders!
Donnerstag 31 August
Geht doch. Die Sonne lacht wieder und so macht der schöne Markt in Ars en Re auch wieder Spaß:-))
Um 14 Uhr (1 Stunde nach Hochwasser!) legen wir ab. An der zweiten roten Tonne kommen wir wohl etwas zu weit nach Rechts und sitzen auf ... und leider auch fest. Mit Motor kommen wir nicht frei. Kurz überfällt mich etwas Panik, da ablaufendes Wasser das Ganze ja verschlimmert und so sehe ich mich uns schon wieder auf der Seite liegen (man muss seinen Gästen ja auch was bieten). Aber da ist ein netter Segellehrer mit Schlauchboot. Mit vereinten Kräften – er zieht seitlich, ich gebe Vollgas) schaffen wir es in tieferes Gewässer und können dann ganz verspannt unseren Weg fortsetzen...
Weil Wind von hinten setzen wir wenig später unseren Gennacker und segeln bequem Richtung Brücke.
Kaum haben wir Diese und die Inselspitze passiert, frischt der Wind plätzlich auf (nennt man das nicht Kap – Effekte!?). Der Gennacker muss runter ... er will aber nicht. Der Bergeschlauch hakt irgendwo und lässt sich nicht über das Segel ziehen. Also muss das ganze Ding runter, was bei dem Wind ein etwas waghalsiges Manöver ist (man muss seinen Gästen ja etwas bieten). Irgendwie klappt es aber dennoch. Er wird zwar etwas „gewässert“, aber er ist unten! Unter Groß und Focksegel geht es dann weiter und gegen 20 Uhr sind wir wieder im Hafen Les Minimes in La Rochelle.
Freitag 01 September
Wir verlegen uns in den Vieux Port im Stadtzentrum. Da hat es unser Gast dann morgen näher zum Bahnhof und wir näher zur Post. Wir haben uns nämlich welche zuschicken lassen ... eigentlich zur Capitaenerie, die dort aber angeblich ... usw ... eine lange Geschichte. Nun soll sie aber bei der Post am Bahnhof abgeholt werden können. Und tatsächlich: Hurra, hurra, die Post ist da (na ja, sind größtenteils Rechnungen).
Sonntag 03 September
Wir wollen wieder nach Norden; genauer gesagt, nach Nordwesten Richtung Golf de Morbihan. Heute ist der Wind noch günstig, also segeln wir schon mal wieder nach St Martin de Re. Der Gennacker ist greinigt und getrocknet und wir wollen sehen, ob er wieder funktioniert. Das tut er :-)) und zieht uns schön wieder duurch die Brücke bis kurz vor den Hafen St. Martin.
Montag 04 September
So, aus die Maus... Die Windvorhersage für die nächsten 2 Wochen lautet (viel) Wind aus nordwestlichen Richtungen. Dazu ist urplötzlich eine herbstliche Stimmung aufgezogen. Es ist deutlich kühler (aber immerhin noch um die 20°) und gelegentlich gibt es etwas Nass von oben. Aber es gibt schlimmere Gegenden, um abzuwettern. Wir sind in einem schönen Ort auf einer schönen Insel und haben eine gute Versorgung.
Dienstag 05 September
Heute ist nicht mein Tag :-((( Er beginnt bereits nachts kurz nach 24 Uhr als ich nach dem Einschlafen wieder wach werde, weil mich kleine Vampire überfallen und mich derart pisacken, dass ich bis ca 4 Uhr morgens damit zu tun habe, mich überall zu jucken, mich in mein Bettzeug einzuwickeln, die Decke über den Kopf zu ziehen und Sekunden später alles wieder wegen akutem Luftmangel - und weil ich schwitze - von mir zu stoßen, was wiederum die kleinen Biester freut ...
Frühmorgens muss ich dann eingeschlafen sein, aber nicht lange, da der frühmorgendliche Hafenlärm mich zeitig weckt (so kurz nach 7 Uhr). Aber der Tag fängt ja erst an. Heute kommt eine Regatta in den Hafen. Wir haben uns gerade an einen schönen Platz umgelegt und beginnen, uns von der strapaziösen Nacht zu erholen, als die Hafenmeisterin kommt und sagt, wir müssten in den Vorhafen, dort warten, bis die Regattaboote angelegt haben und dann dort ins Päckchen gehen – ggggrrrrrhhh!! Im Vorhafen ist natürlich Schwell ohne Ende. Diese Schaukelei kann ich jetzt gar nicht vertragen. Wir bringen schon mal die Fahrräder an Ort und Stelle, um sie später nicht über die anderen Schiffe tragen zu müssen. Ausserdem gehe ich zum Bäcker, um Süßkram zu kaufen ... und kehre mit leeren Händen zurück, weil Der nix mehr hatte ...
Nach 2 Stunden können wir wieder rein und bekommen erfreulicherweise eine Box zugewiesen (die vorher auch schon frei gewesen wäre). Unerfreulicherweise stehen dafür nun aber die Fahrräder am gegenüberliegendem Ende des Hafens :-(
Am späten Nachmittag radele ich dann mal eben zum Lidl – erfreulicherweise auch hier ohne große Steigung. Unerfreulicherweise fängt es ausgerechnet dann an zu Schütten, als ich den Laden verlasse :-(
Ich habe die Nase voll, verstopfe für die Nacht die Tür- und Fensteröffnungen mit Mückennetzen, nehme vorsichtshalber noch eine Schlaftablette und bin froh, als der Tag zu Ende ist.
Hafentage 06 – 09 September
Nicht nur das Wetter hat sich verändert, auch die Haare sind grauer geworden. Nein, Unsere sind`s ja schon. Die der Touris! Die Schulferien sind zu Ende. Die Familien mit Kindern sind weg und nun prägen die älteren Semester das Stadt- und Landschsftsbild ;-)
Wir hängen hier ab, rum und erledigen Sachen, wie Ölwechsel, Abdichten diverser Regendurchlässe, Renten- und Steuerangelegenheiten ...
Glücklicherweise sind wir hier in St Martin und nicht auf (der Karibikinsel) St Martin. Denn der viele Wind hier ist mit dem Gewaltigen dort überhaupt nicht zu vergleichen ... doch: ca. 40 - 50 Km/h hier zu ca. 300 Km/h dort !!!
Sonntag 10 September
Jetzt sind wir schon 1 Woche hier und kommen heute erst zu einer Fahrradtour.
Apropos... Hier in St Martin gibt es direkt am Hafen einen Decathlon. Und der hatte genau das gleiche Fahrrad, das wir uns in Vannes hatten schicken lassen, ausgestellt. Nun hat er es nicht mehr, aber wir! Da hat sich das mit dem Aussitzen mit dem kaputten Rad doch gelohnt:-))
Wir also heute mit den Rädern nach La Flotte - wieder ein schnuckeliger Ort
in einer traumhaften Umgebung
wo wir einen schönen Flohmarkt auffinden und wo jeden Tag ein Markt in einem sehr schönen Hof stattfindet.
Dienstag 12 September
Wir sind jetzt 9 Tage in St Martin. Bevor wir hier einen Lagerkoller bekommen, nutzen wir den heutigen moderaten Westwind und segeln zur Ile Dòleron. 3 Tage dort, 3 Tage in La Rochelle, dann müsste der Wind lt. Vorhersage auf Nord0st drehen...
Um 11 Uhr legen wir ab und haben bald schon einen schönen 4 er Wind, der uns bei glatter See herrliches Raumwind- und später Am Wind Segeln verschafft. Wieder Mal passieren wir (diesmal unspektakulär) die Brücke zu La Rochelle...
und steuern dann den Hafen St Denis an. Da wir genau zur Niedrigwasser ankommen würden, ankern wir zur Kaffeezeit und widmen uns unseren Croissants Armandes ;-))
Den Rest segeln wir dann bei gerefften Segeln, da der Wind etwas zugelegt hat und erreichen kurz nach 18 Uhr St Denis. Hier erleben wir erstmalig in diesem Jahr, dass mehr deutsche als englische Schiffe im Hafen liegen (3 zu 1) ;-))
Ansonsten ist der Hafen diesmal sehr überschaubar und dank fehlender Touristenmassen sehr beschaulich:-)
Mittwoch 13 September
Hier gibt es eine Kuriosität ...
Im Verhältnis 3:1 liegen erstmalig in dieser Saison mehr deutsche als englische Schiffe im Hafen ;-)
Aber die Deutschen sind ganz schön muffig – typisch stures norddeutsches Pack. Sie müssen alle bei uns vorbei, aber ausser einem Hallo kommt da nix (wo kommst Du her, wo willst Du hin). Wir lassen`s dann auch und quatschen lieber mit den englischen und französischen Stegnachbarn.
Trotz vielem Wind radeln wir nochmal zu dem imposanten Leuchtturm und dessen schönem Park, wo für die verschiedenen Windrichtungen Tafeln aufgestellt wurden, die das typische für diesen Wind aussagen. Da wir ja jetzt viel Nordwest hatten:
Tja, stimmt!
Donnerstag 14 September
Ich bin irgendwie in Aufräum- und Bastellaune und schaue mir dabei nochmal den Autopiloten an ... und dessen Hauptsicherung. Die hatte ich schon 2 Mal in Augenschein genommen und auch durchgemessen. Diesmal sehe ich aber auf Anhieb, dass sie kaputt ist. Komisch!!?? Ich wechsele sie aus und ... Frankie tuts wieder :-))) Wir wollten nächste Woche in La Rochelle schon einen Monteur ranlassen.
Freitag 15 September
Der Wind will einfach nicht drehen. Wir machen einen Hafenwechsel und fahren erst nach Le Douhet und danach dann nach La Rochelle, um dann mit dem hoffentlich drehenden Wind ...
Also legen wir 1 Stunde vor Hochwasser ab. Die Persenning auf dem Groß bleibt drauf. Die 4 Seemeilen müssten ja auch nur mit der Fock zu schaffen sein ... denkt der Skipper, der sich auch nicht die Mühe gemacht hat,mal nach der aktuellen Windvorhersage zu schauen. Der ist heute nämlich sehr mager bei etwas Welle, so dass doch noch das Groß ausgepackt und gesetzt werden muss. Knapp 2 Stunden später sind wir dann wieder in dem schnuckeligen Hafen von Le Douhet...und sind die einzigsten Gastlieger.
Samstag 16 September
Morgens haben wir Herbstwetter ...
Mittags ist alles wieder Gut
und wir radeln durch die superschöne Gegend.
Für micht hat die Insel den Spitznamen „die Weite“. Weil die Insel so flach ist, kann man herrlich weit sehen.
Ile de Re hingegen ist sanft und grün und Ile de Yeu (zumindest an der Westküste) rauh.
Sonntag 17 September
Nochmal schöne Gegend gucken und St George besuchen, wo heute ein klitzekleines traditionelles Fest stattfindet.
Hätten die Holzschuhe an, könnten die auch als Holländer durchgehen (aber dafür sind sie als Menschen ja zu klein).
Montag 18 September
Es geht nach La Rochelle. Um 14 Uhr legen wir ab und fangen mal mit einem 2 er Wind an, der sich allmählich zu einem schönen 4 er entwickelt – und das bei Am Wind Kurs – also Spaßsegeln, was nicht nur die Steuerfrau freut :-)
Kurz nach 18 Uhr machen wir im Hafen in der Stadt fest. Auch hier gibt es zunächst nur einen weiteren Gastlieger.
Unser spontaner Versuch, Essen zu gehen, scheitert kläglich, weil wir kein uns genehmes Restaurant finden und endet schließlich (mal wieder) beim Kebab Menschen ... ist aber so was von lecker :))
Dienstag 19 September
Mit einer der Gründe, warum wir nach La Rochell wollten war, es gibt hier einen Second Hand Laden für Schiffszubehör, wo wir uns nochmal einen Salontisch ansehen wollen, den ich beim letzten Mal entdeckt habe (war aber zu lang).
Überhaupt ist La Rochell ein Eldorado für Schiffsbesitzer. Hier gibt es eine riesige Auswahl an Ausrüstern, Werften und Reparaturstätten :-)) Und so finden wir auch unser ansonsten nur in Hoilland zu bekommendes Antifouling (eine Art Unterbodenschutz) und schlagen gleich zu.
Abends sind wir mit dem erneuten Essengehenversuch erfolgreich ... na ja, fast ... Der Skipper lernt, dass Carrè Agneau keine Lamm Karrees (also Filet) sind. Sondern Lamm Koteletts (die er nicht so gerne mag). Also beim nächsten Mal dann bitte „Selle D`Agneau“ ;-)).