Donnerstag 20 Juli

 

Die letzten Tage haben wir in Port Louis abgewettert, weil es fast schon unerträglich heiss war.

Nun heisst es aber... ab in den Süden - La Rochelle, der dritte Versuch ;-))

 

Kurz vor 12 Uhr starten wir die schon ziemlich bekannte Strecke Lorient - Quiberon. Bei größtenteils angenehmem Südwest mit 3 - 5 Windstärken wird es schönes Am Wind Segeln ohne großen Schnickschnack - also leider auch ohne Delfine.

Gegen 18 Uhr sind wir im Hafen von Quiberon und müssen leider ins Päckchen, weil wir ehrlicherweise sagen, dass wir nur eine Nacht bleiben wollen. Diese Taktik werden wir von nun an ändern!

 

Freitag 21 Juli

 

Heute macht Helga einen entscheidenden Fehler. Während wir uns mit unseren niederländischen Bootsnachbarn unterhalten und Tips für Vannes geben, meint sie nämlich, das dort nächste Woche ein Jazzfestival stattfindet.

Das hatte sie schon früher schon einmal erwähnt, aber da war nicht geplant, dass wir dann auch in der Nähe sind. Nun aber schon :-)))

 

Also wird das erst mal wieder nix mit La Rochelle (obwohl der Wind heute dafür günstig wäre).

 

Wir segeln aber erst mal "nur" nach Crouesty, um das Ganze nochmal zu durchdenken und den morgigen Starkwindtag abzuwettern.

 

Dort, bzw. im Nachbarhafen gibt es heute auch Live Musik mit Axel Bauer...

Der heisst wirklich so, ist aber ein relativ berühmter Französischer Sänger, der auch noch ganz passabel Gitarre spielt. Das schauen wir uns Abends an.

 

Samstag 22 Juli

 

Wir fahren kurz nach Niedrigwasser in den Golf hinein - diesmal mit kaum nennenswerten Strömungsgeschwindigkeiten. Da das Jazzfestival so richtig erst am Montag beginnt, wollen wir erst mal "nur" zur Ile Aux Moines.

Dort ist (wie gedacht) alles voll. Also Plan B, um die I nsel rum und an der Rückseite an eine Boje. Plan B funktioniert :-)

 

Sonntag 23 Juli

 

Gegen 10 Uhr motoren wir zurück zu den Steigern vor der Insel, die jetzt angenehm leer sind. Nach Dusche und Frühstück ziehen dicke Wolken auf und es beginnt zu regnen. Schnell ist klar, dass wir heute einfach hier bleiben.

 

Montag 23 Juli

 

Nach kurzer Fahrt sind wir also (schon) wieder in Vannes gelandet - die in dieser Woche ganz im Zeichen steht von

 

An verschiedenen Orten... ääh eher Örtlichkeiten wird musiziert und dafür wird dann auch schon mal eine Straße gesperrt und zur Bühne umfunktioniert

Täglich finden mehrere Konzerte statt; von Kleinen in süßer Kulisse

bis zu Großen in imposanter Kulisse

Das kann Mann sich (Frau dann nicht mehr) auch im Regen antun;-)

Freitag 28 Juli

 

Genug der Kultur und raus aus dem Golf. Nach Zwischenstopp in Crouesty machen wir heute einen langen Schlag nach Süden; 45 Seemeilen an einem Stück hatten wir schon lange nicht mehr. Die Windrichtung ist günstig und mit 5 Bft unter Vollzeug kommen wir gut voran. Leider haben wir nerviges Geschaukele, was wir auch schon lange nicht mehr hatten und mir dementsprechend etwas zu Schaffen macht ;-((

 

Nach gut 8 Stunden erreichen wir Pornic, das eigentlich ganz nett sein soll.

Eine erste Fahrradtour in den Ort vermittelt aber eher Kirmesatmosphäre:-(

 

Samstag 29 Juli

 

Der Ort an sich ist sehr touristisch und auch so jetzt nicht gerade der Hit. Trotzdem bleiben wir noch einen Tag. Zumindest die Küste ist hier sehr schön; wenn auch gar nicht mehr so bretonisch.

Sonntag 30 Juli

 

Auf zu den Inseln! Bei SW 4 müssen wir kreuzen. Wir wollen gerade den Hafen verlassen, als uns ein Franzose von seinem Boot aus anspricht, dass er vorgestern Fotos und sogar einen Film von uns unter Vollzeug gemacht hat.

Die wollen wir natürlich haben:-)) Also wenden wir nochmal und tauschen E-Mail Adressen aus.

 

Die nächsten 4,5 Stunden nach L`Herbaudiere auf der Ile Noirmutier werden Hoch Am Wind hart erkämpft.

Nun haben wir die Bretagne endgültig hinter uns gelassen und sind in der "Vendee" angelangt. Die Dächer sind nicht mehr schwarz, sondern Rot und die Häuser weiß getüncht. Sieht eher nach Südfrankreich aus (was ja auch nicht schlecht ist).

Montag 31 Juli

 

Wir bleiben noch einen Tag und nutzen den "Gratibus" zu einer Fahrt zur Hauptstadt der Insel; Noirmutier en Lìle. Schöner kleiner Hafen (der leider trocken fällt) und gute Einkaufmöglichkeiten (Lidl!), die wir aber nicht nutzen.

Ansonsten hat die Ile de Noirmutier sehr schöne Strände, ist aber auch entsprechend mit vielen Ferienhäusern zugepflastert:-(

 

Dienstag 1 August

 

Wir wollen weiter zur nächsten Insel; Ile D`Yeu. Wir setzen Groß und Fock, müssen zunächst aber ein Stück motoren. Klappt aber nicht, weil Der nach 10 Minuten mal wieder aus geht. Irgendwie, irgendwo zieht er Luft!!!

1 Stunde später ist der Motor wieder flott und weiter geht`s. Bei einem 3er Wind setzen wir den Gennacker und lassen uns 23 Seemeilen weiter nach Süden ziehen.

Gegen 18 Uhr erreichen wir den Hafen Port Joinville und gehen daneben vor Anker, um am nächsten Morgen einen besseren Platz zu erwischen.

 

Mittwoch 2.August

 

Die Taktik funktioniert. Nachdem die ersten Schiffe den Hafen verlassen haben, fahren wir rein und ergattern uns eine gerade frei gewordene Box :-))

Das hatte aber auch seinen Preis, da es vor Anker eine ziemlich unruhige Nacht war.

Hier gibt es zwar keinen Gratibus, aber 2 € pro Fahrt sind ja auch OK für eine Inselrundfahrt. In Port La Meule steigen wir aus und wandern einen atemberaubenden Küstenweg entlang, der uns sehr an die Algarve in Portugal erinnert.

Ile D`Yeu ist eine sehr schöne Insel, die wir garantiert noch einmal besuchen werden, wenn der Touristenstrom verebbt ist ;-)

 

Donnerstag 3.August

 

Weiter geht´s nach Bourgenay, einem kleinen Hafen hinter Les Sables D`Olonne, einer Copacabanastadt, die wir uns nicht antun wollen.

 

Beim Ablegen macht der Motor schon wieder Mucken, hält aber durch.

 

Zunächst geht es eine Stunde lang mit ablandigem Wind (glatte See!) die schöne Ostküste entlang bis zur südlichen Ecke der Ile D`Yeu.

Dort empfängt uns dann leider eine unangenehme Atlantikwelle von ca. 2,5 Metern, die für heftige Schaukelei sorgt und das Zubereiten meines Mittagessens erheblich erschwert;-). Leider haben wir verpasst noch das Besansegel zu setzen (um so mehr Stabilität zu erlangen). Bei der Schaukelei tue ich mir das jetzt nicht mehr an. Wir kommen zwar schnell voran, aber die Schaukelei dauert doch noch 6 Stunden an, bis die insgesamt 35 Seemeilen geschafft sind.

Die Einfahrt von Bourgenay ist mit hohen Steinaufschüttungen gut gegen die Wellen aus West geschützt. Aber wenn jetzt der Motor streikt würden wir dagegen gedrückt. Erst kurz vor der Einfahrt starten wir ihn und promt macht er wieder Mucken (verändert selbständig die Drehzahl). Das Adrenalin steigt und wir geben einfach viel Gas ... und sind im Hafen drin ... Puuuh!!!

Der Motor läuft wieder normal. Ich werde aber morgen die Leitungen überprüfen müssen!

Wir werden sehr nett von dem Hafenpersonal empfangen und zu einer Box geleitet. Schon beim Anlegen kommen wir in Kontakt mit unseren französischen Nachbarn (die schon mal in Karlsruhe gelebt haben).

Überhaubt ist das ein Hafen nach meinem Geschmack; schön übersichtlich und ... nicht so viele Touris;-)

Freitag 4 August

 

Den heutigen Schlechtwettertag - der Nachbar meint auch, das sei ein sehr untypischer Sommer - widme ich dem Motorproblem. Ich baue die Ansaugleitung aus. Die ist aber sauber. Beim Überprüfen der Verbindung in den Motor stelle ich fest, das ein Schlauchanschluss undicht ist. Da hat der Motor also Luft gezogen. Ich ziehe alles wieder fest und mache einen Problauf:

alles gut und der Motor läuft wieder schön rund :-))

 

Samstag 5 August

 

Der Wind scheint sich auf Nordwest "eingeschossen"zu haben, ist heute aber von moderater Stärke, so dass wir mit ihm bequem zur Ile de Re fahren segeln können. Nach 6 Stunden erreichen wir Ars en Re...

... und gehen in den Ruhigeren, der 2 Häfen, die gar nicht mal so überfüllt sind:-))

 

Schöner Hafen und schöner Ort, aber letzterer ist doch schon sehr angereichert mit Urlaubsvolk.

 

Sonntag 06 August

 

Das merken wir erst recht, als wir zur heutigen Fahrradtour starten, die sich zur "Tour de France" entwickelt, da sich anscheinend alles, was sich auf dem Sattel halten kann auf Selbigem unterwegs ist. Wir fühlen uns sehr an unser Radeln in Amsterdam erinnert und müssen höllisch aufpassen, sodass wir zunächst gkaum was von der wunderschönen Insel mitbekommen.

Dann aber ...

Nachmittags fahren wir lieber mal mit dem Bus (Skip darf mit) nach St Martin de Re, um uns u.a. den dortigen Hafen anzuschauen.

Das ist auch gut so, denn da wollen wir nicht hin. Der Hafen ist so was von voll; also weniger mit Schiffen, aber sowas von mit Menschen ...

Ansonsten netter schöner Ort, der uns von den Häusern und dem Flair mehr an Italien erinnert.

Montag 07 August

 

Wir geben dem Fahrrad nochmal eine Chance und wollen zum Ecomuseum.

Auf der Fahrt dorthin wieder ganz viel wunderschöne Landschaft; besonders die Fahrt durch die Salinen.

Immer wieder muss ich anhalten, um Fotos zu machen. Die Frau fährt vorne weg ... und isses dann auch, weil sie an einem kleinen Weg abzweigt, was ich nicht mitbekomme und geradeaus weiterfahre...mehrere Kilometer in der Annahme, dass Helga vor mir irgendwo wartet.

So komme ich dann ans andere Ende der Insel, wo mir klar wird das sie das nicht tut (jedenfalls nicht dort). Also Handy raus und anrufen:

1. kein Netz, 2. Akku fast alle (3. stelle ich später fest, Helga`s Handy im Rucksack, den ich habe).

Während ich dann mal "grobe Richtung zurück" radele, leiht sich Helga ein Handy und ruft mich an, was dann (gerade noch) funktioniert und wir verabreden uns in Loix.

Auf dem Weg wieder grandiose Gegend, aber wegen leerem Akku gibt`s leider keine Fotos :-(

 

Dienstag 08 August

 

Die Ile de Re hat es uns sehr angetan. Auch hier möchten wir gerne noch mal hin, wenn die Touristenströme verebbt sind...

 

Aber zunächst mal liegt La Rochelle vor dem Bug.

Wir legen nachmittags bei einem 5 er Wind ab und segeln mit Raumwind aus der Hafeneinfahrt.

Wir gehen auf Halsenkurs, da der Wind genau von hinten kommt und so die Wekllen besser auszusteuern sind. Gegen 19 Uhr erreichen wir die Brücke vor La Rochelle. Die ist laut Karte 33 Meter hoch (wir sind 15,4m).

Wir wollen sie aber nicht mittig nehmen sondern durch die Säulen weiter rechts. Plötzlich erscheint mir die Brücke allerdings nicht mehr ausreichend hoch zu sein. Mit 6 Knoten Geschwindigkeit kann ich aber weder abbremsen noch wenden. Sch...! Augen zu und ...durch (hatte mich adrenalinmässig schon auf einen Crash eingestellt). Aber "et hätt noch ever jod jejange".

 

Das Vorhaben, vor der Ile der Re zu ankern, verwerfen wir schnell, als wir sehen, was für ein Schwell dort herrscht. Also direkt nach La Rochelle zum größten Hafen der Welt, der witzigerweise "Les Minimes" heisst.

Dadurch, dass wir in einem etwas abgetrennten Teil der Marina festmachen, wirkt sie gar nicht so riesig.

 

Mittwoch 09 August

 

Wir haben auch nette Bootsnachbarn; einen Holländer zur linken und einen Franzosen zur Rechten, der ebenfalls mit seinem Haustier an Bord lebt:

Donnerstag 10 August

 

La Rochelle – die Stadt selbst - ist vor allem Eines: VOLL!!! Morgens, als ich zum Bäcker in die Innenstadt radele, ist es noch angenehm ruhig und leer. Aber als wir Nachmittags hin fahren, müssen wir unseren Weg durch Massen von Touristen bahnen :-(( Also wieder ein Ort, den man/frau im Sommer lieber meiden sollte!

 

Anonsten ist es eine schöne Stadt mit prächtigem Gemäuer, wobei die Häuser mit den hellen Mauern auch hier eher wieder vermitteln, in einer Stadt in Italien zu sein. Leider ist auch das Wetter heute ziemlich bedeckt und stürmisch.

 

Als kleiner Trost gibt es dafür wieder Delfine ;-))