Montag 22 Mai

 

Ziel (mal wieder) La Rochelle. Da heisst es (mal wieder) Abschied nehmen von Vannes - und von meinem alten verrosteten Drahtesel, den Jugendliche des Nachts im Hafenbecken versenkt haben (ist aber nicht schlimm, nun ist wenigstens wieder mehr Platz auf dem Achterdeck;-)

 

Mit der Brückenöffnung um 14 Uhr motoren wir raus und gehen vor meiner Lieblingsinsel Ile de Bödic vor Anker, um die "Massen" vorbei zu lassen ...

Na ja, Massen sind das jetzt nicht gerade; ein großes ...

und mehrere Kleine fahren an uns vorbei und das war`s auch schon.

 

Also fahren wir weiter zur Ile aux Moines. Dort ankern noch ein paar Große...

und der kleine Hafen ist auch schon ziemlich voll. Ankern würde zwar noch gehen, aber wir kreuzen im "Wildwasser" und segeln nach Crouesty, wo wir gegen 20 Uhr festmachen.

 

Dienstag 23 Mai

 

Sonne satt und angenehmer Wind bescheren uns herrliches T-Shirtsegeln zur Insel Hoedic, wo wir gerade eben noch einen Platz im Päckchen bekommen.

Die spätere Inselerkundung endet in einem Restaurant mit tollem Blick und noch tollerem Essen!!!

Zurück an Bord gibt es noch etwas Haus... äääh, Bootsmusik, weil Connie ja auch Sängerin ist :-)).

Das hören auch die Nachbarn. Zuerst kommt Einer mit seiner Ukulele an Bord und dann noch Zwei mit einem Tablett voller Irish Coffee. Es wird ein lustiger Abend:-))

 

Mittwoch 24 Mai

 

Wir "betreten" Neuland und segeln unter Kreuz nach "La Turball". Wir kommen erst spät an und erleben einen randvollen Hafen (es ist mal wieder Regatta), wo wir als Dritte ins "Päckchen" gehen.

 

Donnerstag 25 Mai

 

Der Ort selbst haut uns nicht vom Hocker. Aber es gibt eine Bimmelbahn, mit der wir einen Ausflug zu den nahe gelegenen Salinen der Guerande machen.

Spät am Nachmittag legen wir wieder ab und segeln zum nächsten Ort "Piriac", der sich als mal wieder richtig schnuckelig entpuppt:-))

 

Freitag 26 Mai

 

Wir  bleiben noch einen Tag. Schöne Gegend, tolles Wetter und Abends Fischgrillen an Bord und gute Livemusik im Ort:-)

Lediglich die Organisation der Rückfahrttickets unserer Gäste erweist sich als etwas schwierig und nervig, da die Züge nach Paris wegen des langen Fronleichnamwochenendes ausgebucht sind und nur noch Stehplätze in einem sehr frühen Zug zu bekommen sind.

 

Samstag 27 Mai

 

So segeln wir heute nach Pornichet, einer großen modernen Marina neben einer bisher untypischen Bretagneküste: statt Felsen gibt es Beton, da der sehr lange Sandstrand mit Hotelkomplexen zugebaut ist:-(( Aber der Ort hat einen nahegelegenen Bahnhof.

 

Sonntag 28 Mai

 

Passend zum Ort gibt es heute Mistwetter. Es beginnt zu regnen :-(

 

Montag 29 Mai

Der Regen lässt nach. Kaum haben sich Connie und Andreas verabschiedet kündigt sich schon neuer Besuch an. Gerd und Christel sind mit ihrem Womo in der Gegend. Zuerst verabreden wir uns auf der Insel Noirmutier, ändern aber dann doch noch unsere Pläne und segeln - bei nun wieder schönem Wetter zurück nach Piriac, wo wir uns mit den Beiden treffen und einen schönen Abend miteinander verbringen.

 

Dienstag 30 Mai

 

Wir haben mittlerweile klar, dass wir dieses Jahr noch in der Bretagne bleiben wollen. Dafür müssen wir uns aber jetzt schon um einen Hafenplatz im Winter (und überhaupt) kümmern. Erstens, weil wir das Schiff dann für eine Zeit aus dem Wasser nehmen werden und zweitens, um an die Vorteile einer "Passport Escale" zu kommen. Damit kann man nämlich in sehr vielen Häfen in England, Frankreich und Spanien 2 Nächte hintereinander und 5  Nächte insgesamt umsonst liegen ... was sich für Vielsegler wie uns dann lohnen täte.

 

Also segeln wir heute in den Fluss Vilaine; da soll es gute Angebote geben ...

 

Mit wenig Wind, aber aus der richtigen Richtung und mit Strömung geht es von Piriac nach Arzal, wo wir gegen 18 Uhr erstmalig seit fast einem Jahr mal wieder Schleusen dürfen!  Funktioniert auch alles ganz easy ;-)

Direkt dahinter ist auch schon der Hafen.

 

Mittwoch 31 Mai

 

Arzal hat eine sehr gut ausgestattete Marina in einer schönen Umgebeung. Aber ... ausser einem kleinen Laden für die nötigsten Lebensmittel gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten:-(

 

Donnerstag 1. Juni

 

Wir informieren uns über Liegeplatzangebote und fahren weiter nach  Roche Bernard.

 

Dort gefällt uns schon wesentlich besser. Es gibt Einkaufsmöglichkeiten und ... einen großen und schönen Markt! Es gibt auch gerade Bürgermeisterwahlen. Ich wusste gar nicht, dass ich auch aufgestellt wurde ...

 

Freitag 2. Juni

 

Es geht zum dritten Hafen im Bunde; bzw. in der Vilaine; nach Foleux.

 

Ich ärgere mich mal wieder so sehr über die falsche Windvorhersage, dass ich von der superschönen sanften Flusslandschaft, den Kuckuck Rufen und dem Fröschequaken zunächst kaum etwas mitbekomme.

Wir kommen trotzdem an. Sehr schöner ... Ort kann man eigentlich nicht sagen. Es ist eigentlich nur ein Hafen mit Restaurant und Schiffsausrüster. Aber es gefällt uns und da am Wochenende Hafenfest ist, bleiben wir erstmal hier.

Samstag 3. Juni

 

Nachmittags gibt es verschiedene musikalische Gesangsvorträge mit erstaunlicher Qualität einer (hiesigen?) Musikschule. Wir sitzen im Biergarten und genießen die Atmosphäre :-))

Sonntag 4 Juni

 

Immer noch schönes Wetter, immer noch Hafenfest. Heute gibt es afrikanische Musik mit Tanz und Biene Maja Verschnitt.

Montag 5 Juni

 

So, wir haben uns entschieden und einen Bojenplatz in Foleux für 5 Monate ermietet, den wir aber nie in Anspruch nehmen werden. Dafür aber die damit verbundenen 25 freien Tage in anderen Häfen und weiteren unlimitierten Tage in bestimmten Häfen der Golfregion. Das müsste sich eigentlich so für uns rechnen ... wir werden sehen.

 

Für Abends ist Sturm und Regen angekündigt. Beim Abendspaziergang haben Skip und ich aber Glück. Wir werden weder nass noch weggeweht:-)

 

Dienstag 6 Juni

 

Früh morgens starten wir zurück nach Roche Bernard in der Hoffnung, etwas von der Strecke segeln zu können. Aber wir müssen mangels Wind das Meiste motoren.

Im Hafen liegend kommt dann der Wind und schaukelt uns so sehr durch, dass ich nachmittags mal von Bord muss, um mich mal zu "aklimatisieren".

 

Mittwoch 7 Juni

 

Früh morgens starten wir zurück nach Arzal in der Hoffnung ... wird natürlich wieder nix draus:-(

 

Die Schleuse hat heute zu. Also Hafentag, wo wir unser Ankermotorproblem nochmal angehen. Wir hatten ja einen neuen Motor für die Ankerwinde gekauft, den ich letzte Woche einbauen wollte. Dabei habe ich dann festgestellt, das der Befestigungsflansch eine andere Größe als der alte Motor hat:-((

 

Da es hier eine Filiale von Big Ship gibt, werden wir dort vorstellig und erörtern mit einem sehr hilfsbereiten Mitarbeiter das Problem, dass sich aber wohl nur lösen lässt, wenn wir den Motor zurückgeben und eine komplett neue Ankerwinde kaufen. Da dies ein vierstelliger Betrag ist, grübele ich nochmal ein bisschen rum und habe schließlich eine Idee. Der Motor passt ja an sich, lässt sich nur nicht an den entsprechenden Schrauben befestigen. Aber mittels stabilen Eisenteilen bastele ich jeweils eine Art Brücke, mit denen ich den Flansch; bzw den Motor stabil festklemmen kann. 4 Stunden später ist alles paletti und die Ankerwinde funzt wieder:-)))

Ich habe mir einen Mittagsschlaf verdient, der aber nicht lange währt. Wir bekommen unerwarteten aber netten Besuch von Yannick, den wir beim deutsch-französischen Stammtisch in Vannes kennen gelernt haben:-)

 

Donnerstag 8 Juni

 

Um 7:30 ist noch alles ruhig und wir sind neben einem Cat die Einzigen vor der Schleuse.

Um 7:45 sind es dann schon 14 Schiffe, die sich vor der Schleuse drängeln.

Das gäbe jetzt Hauen und Stechen, aber ein Schleusenmitarbeiter erscheint und organisiert, wer wann wo festmachen darf. Wir sind als drittes Schiff dran, haben keine Probleme mit dem Festmachen und können (nun) entspannt das Schleusenkino angucken.

Aus der Schleuse raus haben wir 2 Knoten Strömung mit :-) Wir überlegen kurz, ob wir nochmal anhalten, um frisches Bagette zu kaufen. Die Überlegung dauert eine zehntel Sekunde und fällt natürlich zu Gunsten des Bagettes :-)),

so dass wir hinter der Schleuse also nochmal festmachen und Helga zum Bäcker radelt.

Um 9:30 geht`s weiter unter Motor, aber immer noch mit viel Strömung.

Eine Stunde später sind wir aus dem Vilaine Delta raus und können mit einem Südwest 3 - 4 schön Segeln.

 

Kurz nach 15 Uhr erreichen wir Cruesty, wo - schon wieder - Regatta Fuzzis die Visiteur Steiger belegen. Aber immerhin bekommen wir einen Platz im hinteren Hafenbecken, wo wir dann später auch Ulli und Thomas treffen :-)).

Freitag 9 Juni

 

Mit den Beiden ... sorry Dreien; Bordercollyhündin "Shadow" ist ja auch dabei ... machen wir einen Ausflug zur Ile Aux Moines.

Eine gute Stunde dauert die Rauschefahrt unter Fock bei rasanter Strömung im Golf. Wir legen am Ponton an, lassen uns per Wassertaxi auf die Insel bringen und machen einen langen und schönen Spaziergang.

Skip ist "rattig". Shadow`s heiße Phase ist gerade vorbei, aber sie riecht wohl noch gut. Trotzdem ist es mit den Beiden auf der My Way und an Land gut zu händeln.

 

Samstag 10 Juni

 

Und nochmal geht es in den Golf zur Ile Aux Moines - diesmal ohne Gäste.

Aber als wir dort ankommen, sind die Gästepontons bereits überbelegt von

diesen "blöden" ... mensch, müssen die immer ihre Regatten fahren, wo wir sind!?

Wir fahren weiter um die nördliche Insel und gehen an eine freie Boje. Hier is schhön und ... ruhig!

Auch unser gestern beschlossenes Vorhaben beim auf der Insel ansässigen libanesischen Imbiss vorbeizuschauen lässt sich noch umsetzen. Von hier ist es fast genau so weit, aber ein sehr schöner Spaziergang.

Sonntag 11 Juni

 

Wir trödeln noch etwas rum - hatte ich schon erwähnt, dass wir seit Tagen traumhaft schönes Wetter haben? - und warten darauf dass die Strömung kippt, so dass wir mit der Fock weitersegeln können; und zwar nach - wieder mal - Vannes.

 

Hier treffen wir uns wieder mit Ulli und Thomas (ja...und mit Shadow). Ausserdem haben wir ein neues Klapprad bestellt, dass am Mittwoch dorthin geliefert werden soll.

 

Montag 12 Juni

 

Wir haben uns ein Auto gemietet, mit dem wir massenweise Lebensmittel und Getränke ankarren und insgesamt 100 Liter Diesel in Kanistern anschleppen. Aber wir nutzen es auch für Ausflüge mit unseren Freunden. U.a. geht es (nochmal) nach Rochefort en Terre.

Donnerstag 13 Juni   (der 13 te, ach deswegen ...)
 

Das Fahrrad wird erst heute geliefert. Ich gehe es in der Capitänerie abholen,

baue es zusammen und fahre damit zur My Way.

Das geht 200 Meter gut ... dann biege ich ab ... wie sonst mit dem anderen Fahrrad auch ... über einen flachen Bordstein...

 

Im Nachhinein habe ich dann festgestellt, das die Reifen sehr hart aufgepumpt waren und - weil neu - sehr glatt an den Seiten.

 

Jedenfalls führte das dazu, dass das Fahrrad wohl nicht über den Bordstein fahren wollte sondern längs an Selbigem entlangrutschte. Währenddessen nahm ich meinen vorgesehenen Weg über den Bordstein ... allerdings dann ohne Fahrrad und auf unübliche Weise fliegend.  Masse und Schwerkraft liessen mich aber nicht weiterfliegen sondern unsanft auf dem Pflaster aufschlagen. Natürlich fängt man so einen Sturz mit den Händen auf.

Unnatürlich ist es hingegen, wenn mann dazu nur 1 Finger benutzt... na ja, wenigstens war es nicht meine Absicht.

Der Schock war groß, als ich dann sah, dass mein linker Ringfinger in unnatürlicher Weise verbogen über meinen anderen Fingern lag. Zudem hatte die Fingerkuppe einen abbekommen und blutete wie Sau :-(((

Aber ich spürte keinen Schmerz und hatte mich auch sonst nicht verlezt. So brachte ich die Fingerglieder einfach wieder in ihre ursprüngliche Position.

Aber erst auf der My Way (das Fahrrad habe ich dann geschoben) wurde mir bewusst, das dies meine Spielhand (Gitarre) war, was dazu führte, dass meine Fassung bewahrenden Systeme erst mal versagten...

 

Wie das bei uns glücklicherweise immer mal wieder ist, war zufällig ein Arzt

auf unserem Steg, der sich meine Hand besah und uns ein Taxi rief um im Krankenhaus den Finger röntgen zu lassen.

 

Dort bekam ich eine sofortige Erstversorgung meiner Fingerkuppe und musste dann allerdings lange warten. Nach 3 Stunden wurde die Kuppe dann genäht und der Finger geschient ... für 6 Wochen ... Scheiße!!!

Freitag 14 Juni

 

Da ich zu dem Arzt und dem KH kein großes Vertauen hatte kontaktete ich meinen Arzt in Bochum, dem ich dann die Fotos der Röntgenaufnahme per Whats App zuschickte (was es alles gibt!).

Leider bestätigte er sowohl die Diagnose als auch die Schienung. Eine Röntgenkontrolle soll dann in 4 Wochen erfolgen.

 

Somit sind mal wieder alle weiteren Pläne über den Haufen geworfen...