Wir sind dann mal ... wieder "zu Hause" :-))) und machen einen kleinen Zeitsprung.
Freitag 24 Februar 2017
Íin den letzten 4 Monaten ist ja viel passiert. Daher hier eine kurze (!) Zusammenfassung:
Von Oktober bis Mitte Dezember haben wir ja wieder in unserem Haus in Witten gelebt ... na ja, eher gehaust; auf unbequemen Schlaf- und Sitzmöbeln und mit zusammen geliehenen Koch und Essutensilien:-(
Helga musste nach den Herbstferien zur Widereingliederung in der Schule antreten, was aber natürlich - wie erwartet - total in die Hose und ihr noch mehr auf die Psyche ging. Da hat dann auch die Sachbearbeiterin ihres Arbeitgebers endlich eingesehen, dass da was mit dem Gutachten nicht stimmen konnte. Sie wollte sich dann um eine Lösung kümmern, die aber halt auch dauern könne.
Also waren wir wieder in einer (Ab)Warteposition. Wir versuchten, es uns in Witten irgendwie nett zu machen...was uns aber nicht gelang.
Deshalb beschlossen wir - wenn schon abwarten müssen - das dann bei besserem Wetter zu tun und buchten eine Ferienwohnung in und Flüge nach Portugal an die Algarve.
Am 14.Dezember war dann Skip`s Debut als Flugreisender, was er – entgegen unseren Befürchtungen - aber locker wegsteckte :-)
Tja dann waren wir also in Portugal; da wo wir ja ursprünglich auch zum Überwintern hin wollten ;-). Die Ferienwohnung hatte suuuper Betten!!!, lag direkt am Meer zwischen Villamoura und Quarteira an der Algarve. Und das Wetter war ... einfach nur schön: Sonne und Temperaturen um 18 Grad :-)) ... und das 42 Tage lang ... jeden Tag! Nur 1 Mal hat es geregnet, aber das war nachts.
Natürlich haben wir an der Algarve alle Häfen und möglichen Ankerplätze von Land aus erkundet; allerdings auch festgestellt, dass es
von den eh nur wenigen Häfen nur ganze Zwei gibt, wo wir uns ein Überwintern mit Schiff eventuell mal vorstellen könnten. Wir haben schöne Ecken gesehen:
(Cabo St Vicente)
... wunderschöne Strände ...
... und haben gefühlt tausend schöne Sonnenuntergangsfotos geschossen
Trotzdem haben wir uns dort insgesamt aber nicht so richtig wohl gefühlt, was wohl auch damit zu tun hatte, dass wir kaum Kontakt mit irgendjemand hatten und weder mit den Leuten noch mit dem Essen und erst recht nicht mit der Sprache so richtig „warm“ wurden. Dazu kam auch viel (vor allem bei mir) Langeweile, da wir ausser Schöne – Gegend - Gucken und Spazieren gehen nix zu tun hatten ... wo doch auf der My Way so viel zu tun ist!
So sind wir dann auch frühzeitig wieder abgereist und zurück nach Vannes geflogen und gefahren. Dieses Frühzeitig erwies sich dann aber auch als Rechtzeitig, denn plötzlich überschlugen sich die Ereignisse...
Unsere Maklerin hatte einen ernsthaften Kaufinteressenten für unser Haus gefunden und für den 16.Februar einen Notartermin vereinbart!
So ging es dann abermals nach Witten (wir wohnten allerdings bei Freunden) und räumten aber nun wirklich noch das allerletzte Zeugs aus dem Haus. Schließlich unterschrieben wir am 16 ten den (Ver)Kaufvertrag :-)))
Nur einen Tag später - wir waren gerade dabei das Eine zu verdauen - bekam Helga Post, dass sie zum 1. März pensioniert wird :-)))))).
Tja, also wenn, dann kommt immer alles zusammen ....
Und nun sind wir wieder in Vannes und können es erstens kaum glauben, dass wir nun wirklich frei sind und zweitens kaum erwarten, dann auch wieder in See zu „stechen“ :-)
Der Dieseltank ist bereits (so weit es ging) gereinigt und alles (inklusive neuem Sepa Filter) wieder angeschlossen. Auch erste Probeläufe des Motors verliefen (bisher) problemlos ...
Noch war/ist es zu regnerisch und kalt... und so nutzen wir die Zeit und drücken 3 x pro Woche wieder die Schulbank (komisches Gefühl) um unser Französisch aufzubessern. Helga lernt in ihrem Fortgeschrittenkurs mehr die Feinheiten und das wirkliche Französisch kennen und ich besuche einen Anfängerkurs mit Vorkenntnissen, um mich einigermaßen verständlich zu machen (allerdings verstehe ich dann die Antworten immer noch nicht).
Aber wir erkunden auch etwas die Gegend; z.B.
Rochefort En Terre – Schönstes französisches Dorf 2016
und Malestroit - am Nantes-Brest Kanal
Samstag 04 März
Sowohl der Frühling als auch wir scharren mit den Füßen. Aber es ist immer noch etwas zu kalt - so um die die 10 Grad. Das wäre nicht weiter schlimm; wir haben ja Heizung und könnten auch mit geschlossener Kuchenbude segeln. Aber nach mehreren Tagen wolkenverhangenen Himmels mit viel Regen ist es vor allem die Nässe und Feuchtigkeit, die uns noch vom Rausfahren abhält ...
So bestehen neue Abenteuer in etwa darin, dass Mann bei strömendem Regen mit Duschrucksack, Einkaufstasche und Regenschirm jongliert um auf dem Markt frisches Gemüse einzukaufen (war trotzdem irgendwie lustig).
Abends dann noch ein lustiges Abenteuer: Wir waren im Kino ... auf französisch ... dachten wir. Es war aber ein belgischer (flämischer!) Film über 3 türkische Brüder in Gent ("Turquaze"). Es wurde entweder türkisch oder flämisch (= niederländisch) gesprochen mit sowohl französischen als auch entweder niederländischen oder türkischen Untertiteln. da wir ja des Niederländischen kundig sind, haben wir somit wirklich alles verstehen können (auch die Feinheiten) :-))).
Passend zum Film ging es danach zum Kebabmann, wo wir vor mehreren Wochen nur 1 Mal waren, der aber noch wusste, was wir essen woll(t)en (und wie sich herausstellte, auch noch deutsch sprach):-))
Freitag 07 März
Gestern waren wir beim "Stammtisch" ...
Es gibt hier eine deutsch französische Gesellschaft, die 1 x im Monat einen Solchen veranstaltet. Wir hatten nix Besseres zu tun ("we had not to cook a bigger fish"), sind hin ... und hatten einen schönen Abend, wo auch die Franzosen (fast) nur deutsch gesprochen haben:-).
Den Hinweis hatten wir von einem Deutschen bekommen, der hier schon seit längerer Zeit mit seiner englischen Frau lebt und bekannt ist wie ein "bunter Hund". Überall hört man von ihm ... ist aber auch kein Wunder bei diesem Vornahmen ... er heisst "Adolf" (ist aber ein ganz Netter!).
Ja und heute ... haben wir Frühling :-))))) nach wieder mal mehreren Tagen schlechten Wetters kam dann heute die Sonne raus und wir konnten endlich mal das Verdeck öffnen und die My Way und uns mal ordentlich durchlüften.
Es soll Sonntag nochmal regnen, aber dann ... wollen wir Montag für ein paar Tage raus fahren!!!
Montag 13 März
Es geht also wieder los :-), aber schon früh :-(. Die Brücke öffnet heute morgen um 9 Uhr nur für eine halbe Stunde und dann erst wieder spät am Nachmittag.
Aber wir legen bei strahlendem Sonnenschein ab und motoren das erste Stück heraus, bis wir richtig im Golf sind. Von den angesagten 4 – 5 Windstärken merken wir nix; den Wind aus Nord aber schon; er ist recht frisch. Dementsprechend sieht unsere Segelgarderobe aus.
Zunächst dümpeln wir gezogen mit der Strömung und Fockunterstützung dahin, bis wir die Iles Aux Moines passieren. Ab hier reisst uns dann aber die rasante Strömung mit. Wir haben Sringzeit und so wundere ich mich nicht, dass ich auf dem GPS eine Strömungsgeschwindigkeit von 8 Knoten ablese !!!. Dazu das Gefühl in einem brodelndem und strudelndem Hexenkessel zu schwimmen – sehr faszinierend, aber auch gefährlich, da das Steuern in diesem strudeligen Gewässer sehr schwierig ist.
Um 11 Uhr sind wir aus dem Golf rausgespült und der Atlantik hat uns wieder. Und da der Tag ja noch jung ist und wir einigermaßen gutes Segelwetter haben, geht es mit Raumwindhalsenkurs zur Ile de Hoedic – da waren wir noch nicht. Da wir offen segeln, muss ich mich dick einmummeln. Ansonsten ist es eine angenehme Fahrt mit 4 – 5 Knoten Speed, die die Bootsfrau mit Kuchen backen verbringt.
14:20 In Hoedic werden wir von französischen Bootsnachbarn in Empfang genommen, die beim Anlegen helfen. Es ist das einzigste Segelboot, das hier liegt (wenig später kommt noch ein kleiner Segler). Insgesamt sind hier 5 Plätze für Gäste reserviert.
Wir starten gleich mal einen kleinen Erkundungsgang und werden mal wieder von traumhaftschönen Ecken und Buchten überrascht.
Er findet natürlich auch Eine für seine Zwecke ...
Leider geschah hier vor kurzem eine kleine Naturkatastrophe ...
Zurück an Bord wartet schon der frisch gebackene Käsekuchen. Anschließend wird rumgetrödelt.
Heute beim Segeln habe ich es nicht gemerkt, aber hier im Hafen herrscht bösartiger Schwell und ich finde die Schaukelei sehr nervig; muss ich mich wohl erst wieder dran gewöhnen ;-((
Dienstag 14 März
Auf einen Hafenmeister haben wir gestern und heute morgen vergeblich gewartet. 1. macht nix und 2. hätten wir ja mit unserer Cart de Morbihan eh nix zahlen müssen. Nur die fehlenden Duschen werden etwas vermisst. Aber wir haben ja Strom, einen Boiler und genug Wasser an Bord ;-)
Nach dem Frühstück wird die andere Seite der Insel erwandert.
Eine wirklich sehr schöne und vielseitige Insel!
Bis zum Abend trudeln noch 5 weitere Segler ein. Damit ist der Hafen schon übervoll; da es ja „eigentlich“ nur 5 Plätze am Steg gibt. Also nochmal ... es ist der 14. März !! Was wollen Die alle schon so früh hier draussen?? Und wie sieht das dann hier erst im Sommer aus?
Der Segler, der am gleichen Finger liegt wie wir, hat sich sehr locker festgemacht und ruckt dadurch immer sehr "ordentlich" an dem Finger. Irgendwann wird es dem zu viel, so dass eine seiner zwei Halterungen abbricht .
Das sorgt für Aufruhr am Steg, aber man kommt sich dabei auch mit den anderen Bootsnachbarn näher und so werden wir später zu Rosé mit Pampelmußensirup und japanischem(!) Single Malt Wiskey eingeladen
– lecker !!!
Aber vorher wird noch das Problem gelöst. Der Segler macht es sich einfach; er legt wieder ab, verzieht sich und überlässt uns das Problem :-(( Also binden wir das abgebrochene Teil notdürftig mit einem Seil wieder fest und sichern den Seitensteiger zusätzlich mit mehreren Seilen.
Dann gehen wir (r)über zu Rosè mit Pampelmu ...
Entsprechend (wegen des unsicheren Liegens) wird es eine unruhige Nacht.
Mittwoch 15 März
Nach dem Frühstück (die Bäckerei hat von 7:30 - 8:30 geöffnet) kommt glatt noch eine nette Hafenmeisterin und fragt freundlich nach, ob wir eine einigermaßen ruhige Nacht hatten. Eine Hafengebühr will sie nicht! Dafür fragt sie aber, ob sie uns und den anderen Seglern die Duschen aufschließen soll !!!
Nachdem wir sie auf den Schaden am Steg hingewießen haben, kommt sie 20 Minuten später mit Schubkarre, Material und Monteur und begibt sich an die Arbeit.
Währendessen legen wir ab und segeln mit Sonnenschein und herrlichem Halb- bis Amwindkurs nach Trinite sur mer. Dank unserer englischen Nachbarn in Vannes haben wir erfahren, dass man dort Boxen mieten kann, um Dinge einzulagern, die in diversen Taschen und auch sonst so unsere Achterkabine verstopfen. Helga hat ja mindestens 1/3 so viel an Klamotten, wie ich Werkzeug an Bord. Also das geht so nicht und so müssen die Dinge wieder von Bord - die Klamotten, nicht das Werkzeug ;-)).
Das “Box Mieten“ klappt problemlos und so artet es leider bei ganz tollem Wetter etwas in Ausmiste-Stress aus :-(. Aber dafür ist unsere Achterkabine nun wieder bewohnbar und wir können wieder Übernachtungsbesuch empfangen :-)).
Freitag 17 März
Gestern haben wir etwas im Hafen rumgetüdelt (Stromanschlussdose musste erneuert werden) und eine Fahradtour gemacht.
Heute soll Nordwind 4 - 5 sein. Wir motoren also aus dem Hafen, setzen die Segel und ... der Wind schläft ein...
1 Stunde später ist er wieder da mit 3 Windstärken aus NW. Auch gut und so sind wir2 Stunden später im Hafen von Crouesty.
Auch hier bleiben wir 2 Nächte, bevor es wieder in den Golf nach Vannes geht.
Sonntag 18 März
Wir verholen uns auf die andere Seite des Hafens in die Nähe des Supermarktes. Der hat zwar zu, aber die seine Tankstelle hat geöffnet und ist 30 Cent pro Liter günstiger als die Hafentanke! Eine gute Stunde später ist der Tank voll (170 Liter). Bei der Gelegenheit entdecken wir endlich das Dieselleck (beim Volltanken): es ist der Tankanzeiger, der dann wohl demnächst erneuert werden muss!
1 Stunde nach Niedrigwasser (LW 15:17) geht`s dann wieder in den Golf. Seltsamerweise haben wir aber noch ein wenig Gegenstrom; aber genug Wind um mit 4 Knoten vorwärts zu kommen.
Nach Vannes kommen wir heute nicht mehr rein, da die Brücke nicht mehr geöffnet wird. Also gehen wir bei der Ile aux Moines an den Besucherponton.
Der hat zwar Strom und (normalerweise) Wasser, aber keine Landanbindung.
So probieren Skip und ich aus, ob wir noch Dingi fahren können - können wir ;-)).
Montag 19 März
Die Capitainerie - und damit die Duschen - macht erst um 9:30 auf. Da können wir genausogut auch nach Vannes fahren, da die Brücke ab 9 Uhr geöffnet ist. Das tun wir auch, haben ein angenehm ruhiges Focksegeln und sind genau zur Hochwasserzeit vor unserer Box, wo wir uns dann stressfrei rückwärts "reinquetschen" können. So komme ich dann vom Steg aus bequem an unseren Heckträger dran, um dort dann ein weiteres Solarpaneel zu befestigen zu können.
Dienstag 20 März
Wir haben den Liegeplatz noch bis Ende März und wollen die Zeit auch nutzen um nach einer Woche "Schwänzen" wieder die französische Schulbank drücken.
Dienstag 28 März
Übers Wochenende haben wir uns noch einmal ein Auto ausgeliehen, um noch etwas von dem schönen Umland zu erkunden.
Samstag waren wir am Mittelmeer ...
Diesen Eindruck hatten wir zumindest, als wir Etel besuchten. Sehr helles fast gleissendes Licht, ein weiter Sandstrand und Dünenlandschaft hatten uns diesen Eindruck vermittelt.
Es war gut, dass wir mit dem Auto da waren, da wir so gesehen haben, dass eine Anfahrt mit dem Schiff durch die sich ständig verändernde vorgelagerte Sandbank es ganz schön in sich hat. Das müssen wir uns per Schiff also jetzt nicht mehr antun :-).
Am Sonntag waren wir dann zu Besuch bei Familie „Ritter“.
Forteresse de Largoet - Eine imposante, wenn auch verfallene Burg mitten in einer herrlichen Waldgegend.
Ritters haben uns aber leider nicht zum Essen eingeladen und so mussten wir „notgedrungen“ mit dem "kargen" Mahl unserer Croissand Armandes vorlieb nehmen...
Montag nutzten wir das Auto noch zum Großeinkauf bei Lidl und Carefour und machten noch einen kleinen Ausflug zu der Region am Golf (bei Arradon), die wir beim vorbeisegeln immer so schön finden. Tja, ist Sie auch von Land aus :-))
Tja und dann genießen wir - bei nun endlich ausbrechendem Frühling - die (vorerst) letzten Tage in Vannes; gehen das letzte Mal zur Schule und verabschieden uns von unseren Bootsnachbarn.