So, wir segeln wieder :-))
Die letzten Tage waren enorm Anstrengend!!! Die Auflistung erspare ich Dir.
Aber nun sind wir wieder hier ... in unserem „zu Hause“! Es war schon irgendwie seltsam und hat etwas gedauert, bis wir hier wieder richtig angekommen sind; zumal es bei der Ankunft auch noch geregnet hat :-(. Aber nachdem abends die Sonne raus kam, ging es uns gleich besser.
Wir wollen erst am Wochenende weiter und sind hier in Ouistreham damit beschäftigt, die mitgebrachten Dinge aus dem vollgestopften Auto ordentlich in der My Way zu verstauen und Selbige wieder wohnlich zu gestalten. Quasi nebenbei wird aber auch die Landschaft genossen.
Gestern sind wir bereits mit einem peinlichen Schleusenmanöver durch meine meisstgehasste Schleuse (!) und haben an dem Anleger davor übernachtet.
Heute müssen wir noch bis zur Hochwasserzeit (13 Uhr) warten und beobachten derweil die morgendliche Rushhour der ersten Schleusenöffnung ...
und die „abgesägten“ Fischerboote.
Um 13 Uhr geht´s dann los; zunächst unter Motor in nördlicher Richtung, bis wir weit genug vom Land weg sind um abdrehen und segeln zu können.
14 Uhr. Wir haben einen nördlichen 3er Wind, mit dem wir einigermaßen gut segeln können. Allerdings soll er wieder auf Südwest drehen und abnehmen...mal schauen.
Das heutige Ziel ist auch noch nicht klar, da wir alle kommenden Häfen erst 2 Stunden vor dem nächsten Hochwasser (ca. 24 Uhr) anlaufen können.
Am Sichersten wäre St Vaast de la Hague, aber ich persönlich würde auch gerne erst nach Cartenan; warum, weiss ich auch nicht ... Da scheint die Anfahrt aber schwierig zu sein.
Aber erst mal geht es an der Küste der Normandie vorbei; landschaftlich nicht der Hit, aber wir haben schönes Wetter und wenig Welle = angenehmes Segeln.
15 Uhr. Die Strömung ist mit uns und wir machen somit gut 5 Knoten Fahrt.
16 Uhr Zeit für „Schweinkram“
Hmmmmm!!! Leckere Patisserie: Croissant Amand und Tarte de Normandie
18 Uhr Der Wind wird immer weniger. Während ich überlege, ob wir einfach vor der Küste ankern sollen, kommt Helga vom Klo und meint: „sollen wir nicht einfach Ankern“ ? Ist das Teamgeist, Liebe oder Symbiose?
Also Motor an und direkt neben dem Hafen „Port en Bessin“ den Anker raus.
In den Hafen rein können wir nicht, da jetzt Niedrigwasser ist.
Beim Aufklarieren passiert Helga dann noch ein kleines Missgeschick, da der Baum und ihr Kopf nicht kompatibel sind;-) (ist aber nochmal gut gegangen!).
Nach dem Abendessen mache ich das Dingi klar (Skip wird ganz aufgeregt!).
Zu dritt schippern wir dann mit dem Schlauchboot in den Hafen und stellen fest:
Es ist immer noch Niedrigwasser und wir können nirgends anlanden :-((
Geht nicht, gibt`s nicht, denkt Skip und springt einfach in das brackige und stinkende Wasser.
SUPER ! So eine Aktion hatte ich mit Skip schon mal auf Amrum. Bloß da gab es eine Sandbank, wo ich uns mit sauberem Wasser wieder sauber bekam.
Wir lassen Skip im Schlamm waten und er findet einen Platz, wo er sich erleichtern kann. Dann lassen wir ihn neben dem Dingi her schwimmen, während wir versuchen, aus dem seichten Wasser wieder herauszukommen. Klappt!
Natürlich sind wir die abendliche Hauptattraktion für die Spaziergänger auf der Mole...
Irgendwann muss Skip aber wieder ins Dingi. Und was machen Hunde, wenn sie aus dem Wasser kommen? Richtig... sich schütteln und damit Andere (nämlich uns) nass machen :-(((.
Nachdem Mann, Frau und Hund wieder an Bord sind, ziehe ich das Dingi wieder am Heck hoch. Da plumst der Bordfrau ein Fender ins Wasser, der Spaß an der Strömung findet und lustig davontreibt. Dingi wieder runter? Nein! Todesmutig entledigt sich die Bordfrau ihrer Klamotten und lässt sich von mir in die kalten Fluten hinab.
Der Fender (die Frau auch) werden gerettet und schon haben wir an diesem Abend neue – und vor allem bleibende – Erinnerungen produziert :-))
Das Ankern war dann doch nicht so der Hit, da es trotz des wenigen Windes derart (seitlich) geschaukelt hat, dass ich in der Koje keinen Schlaf gefunden habe. Erst als ich mich in den Salon lege gelingt es mir, etwas zu Schlafen. Aber nicht lange; der Wecker steht auf 04:30 Uhr !!! Um den nicht zu verpassen, werde ich schon um 4 wach;-(
Punkt 5 Uhr gehen wir Anker auf und setzen schon bald die Segel. Ein guter 3er Südwest beschert uns gutes Am Wind Segeln; allerdings zunächst im Dustern (Mond ist keiner da; nur Sterne :-)) ).
Die Bordfrau legt sich wieder in die Koje und ich erlebe herrliche Stunden mit tollem Segeln in den beginnenden Tag hinein.
Zunächst geht es noch im Dunkeln an dem geschichtsträchtigen Küstenabschnitt „Omaha Beach“ vorbei (wo die Alliierten gelandet sind). Schon ein seltsames Gefühl, jetzt an einem Ort zu sein, wo so viele Menschen ihr Leben für die (auch unsere) Freiheit gelassen haben...
6 Uhr Der Tag bereitet sich vor
Da ist sie ja, la Soleil !
Der Skipper ist glücklich...trotz wenig Schlaf;-)
7 Uhr. Der Wind nimmt noch etwas zu und mit 7 Knoten Rauschefahrt bei angenehm wenig Welle geht es nun nach St Vaast de la Hougue, dass wir um 8:30 erreichen. Wir gehen vor Anker, weil wir auf die Toröffnungszeit warten müssen und frühstücken erstmal.
11:30 Das Gate öffnet zwar pünktlich, aber erst mal müssen wir gefühlt hundert Booten die Ausfahrt gewähren.
Wir legen in einer freien Box an und entdecken an meinen Fußspuren, dass Skip wohl erneut sein Geschäft auf Deck erledigt hat! Er wird natürlich kräftig gelobt, bevor das Deck geschrubbt wird J.
Leider wird der Himmel ganz grau und lässt einen Nieselregen auf uns herab. Macht nix, wir sind von der kurzen Nacht und dem bereits Erlebten dermaßen alle, dass wir einen Mittagsschlaf einlegen.
Nachmittags wird’s besser und wir machen eine Fahrradtour durch den Ort und seine Umgebung.
Es gibt hier im Hafen eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Schlechte ist Die, das es direkt am Hafen eine große Kirmes – mit dem entsprechenden Geräuschen - gibt! Allerdings ist heute der letzte Tag und - nun zur guten Nachricht – es gibt heute Abend ein Abschiedsfeuerwerk :-))
So endet der Tag ähnlich, wie er begonnen hat – mit einem grandiosen Lichtspektakel !!!
Video folgt ...
Eigentlich wollte Helga heute Tickets kaufen, um mit einem Amphibienfahrzeug auf die vorgelagerte Insel Tahitou (nicht zu verwechseln mit Tahiti) zu fahren. Aber das Fahrzeug ist kaputt.
Macht nix :-) Die Wettervorsage sagt eh, dass es besser ist, morgen schon nach Cherbourg zu fahren (sonst kämen wir erst Samstag weiter). Also fahren wir kurz vor Toreschluss um 16 Uhr durch das Gate und gehen vor dem Hafen wieder vor Anker. Wir haben zwar kein Amphibienfahrzeug, aber ein Dingi! Das machen wir klar, setzen über und erkunden diese wirklich sehr sehr schöne Insel.
Nach zwei so schönen Tagen muss natürlich mal wieder ein Dämpfer her ...
6 Uhr Anker auf. Angesagter Wind 2 – 3 aus Nord. Idee: Motoren nach Nord (Wind gegen Strom!) bis zum Point de Barfleur und dann mit Halbwind nach Cherbourg.
Plan B: wenn`s zu viel wird, zurück zum Ankerplatz, alternativ nach Barfleur zum Ankern. Die Idee wäre auch gut gewesen, wenn ...
6:25 Leichter Seegang; wir haben 2 Knoten Strom mit und machen 7 Knoten Fahrt. Helga verzieht sich zum Schlafen wieder in die Koje.
7:00 An Schlaf ist aber nicht zu denken. Wind und Strömung nehmen zu; entsprechend auch der Seegang. Es wird recht schaukelig. Mittlerweile machen wir 9 Knoten Fahrt.
7:30 Wir umrunden Barfleur und haben Windstärke 4 – 5 aus Nord. Wir werden sowas von durchgeschüttelt ;-(((... Umkehren bringt jetzt auch nix mehr; also Augen ... nee, eher auf lassen und durch. Helga bleibt in der Koje, denn sie kommt da nicht mehr raus (ohne sich zu verletzen).
Theoretisch könnten wir nun zwar segeln, aber praktisch werde ich einen Scheiss tun, jetzt nach vorne zu gehen um das Großsegel zu setzen!!
Fotos gibt`s auch keine; ich bin mit anderen Dingen beschäftigt ... zum Beispiel Festhalten;-))
8:00 Ich setze die Rollfock als Stützsegel, damit wird es etwas besser ... und noch schneller. Das GPS zeigt nun 10,4 Knoten über Grund, für unsere My Way also fast Schallgeschwindigkeit ;-)
8:15 Die Strömung wird etwas weniger und unser Kurs südlicher. Ich mache den Motor aus und segle nur mit Fock. Das geht gut. Eine Stunde lang können wir mit gut 6 Knoten segeln.
9:15 Dann kippt die Strömung und wir machen nur noch 3 Knoten Fahrt. Ich habe aber für heute keine Lust mehr auf Schiff fahren und starte wieder den Motor, um schneller anzukommen.
Kurz nach 10 Uhr erreichen wir Cherbourg und bekommen einen Platz zugewiesen. Allerdings verstehen wir unseren Anlegeplatz falsch (Ponton B statt P) und liegen so erst um 10:40 (endlich) fest. Das waren ganz schön lange 4 Stunden!
Nach Frühstück, Duschen und Schlaf nachholen, machen wir eine erste Ortsbesichtigung. Erster Eindruck: muss man nicht gesehen haben.
Zweiter Eindruck: es gibt ein paar schöne Ecken.
Jetzt steht ein schwieriger Abschnitt bevor: die Umrundung des Kap de la Hague. Das ist die Ecke vor den Kanalinseln, wo die Strömung bis zu 9 Knoten stark werden kann !!!
Da werden wir nur Wind mit Strom fahren und uns ein gutes Zeitfenster mit Ostwind aussuchen. Der soll aber erst am Wochenende kommen. Das heisst, für die nächsten Tage ist hier in Cherbourg sogenanntes „Hafensegeln“ angesagt.
Nachmittags lernen wir ein deutsches Paar kennen, die gerade auf dem Rückweg einer 2-jährigen Tour sind. Wir bekommen wertvolle Tipps und werden auch nochmal eingenordet, was unser Unterfangen bezüglich Aufenthalt in der Bretagne UND Überwintern in Portugal betrifft.
Denn es stimmt. Wir können nicht Beides machen und müssen uns nun entscheiden:
Donnerstag 11 August
Ein Crewmitglied hat heute Geburtstag! Skip wird 3 Jahre alt :-)) Als Geburtstagsgeschenk gibt es Markknochen und zwei neue Futternnäpfe.
Die Alten haben wir nämlich aus Versehen in Umzugskisten verpackt und mit eingelagert.
Wir vertrödeln den Tag und lassen die Entscheidung gären ... Sie wird wohl zugunsten der Bretagne ausfallen; alles andere würde in Stress ausarten, da haben wir keine Lust drauf.
Nachmittags treffen wir uns nochmal mit der Nachbarcrew zum Kaffeetrinken und tauschen Seekarten und –bücher aus :-))
Freitag 12 August
Ein Crewmitglied hat heute Geburtstag! Hatten wir das nicht schon? Ja, aber heute ist Helga dran. Sie bekommt auch keinen neuen Futternapf, sondern eher etwas für da rein ... bzw. natürlich auf den Teller: Nachmittags gibt es Apfelbeignets auf Weinschaumcreme...
und Abends „Captainsdinner“ mit gegrillter Dorade an Balsamicocremesalat.
Der Fisch sollte ja eigentlich selbst geangelt werden ... also von mir; war aber dann doch „nur“ - aber immerhin selbst - gekauft ;-)
Anmerkung von Helga: Schade, dass ich nur 1x im Jahr Geburtstag habe!!!
Anmerkung von Herry: mal schauen ;-)
Samstag 13 August
Heute auch wieder ein schöner Trödeltag. Wir fühlen uns hier im Hafen von Cherbourg sehr wohl!
Trotzdem treffen wir die letzten Vorbereitungen für die morgen anstehende Kaprundung, denn es soll Ostwind mit 2 - 3 Windstärken geben - alo idealer geht es dann nicht mehr!
Undi Ich kümmere mich um eine stabile und trotzdem einfachere Dingiaufhängung, damit wir es auch mit Motor hochziehen können.
Abends verholen wir uns schon mal auf den Ankerplatz vor dem Hafen.
Foto
Dort liegt noch ein deutsches Schiff (hier in der Gegend schon sehr rar). Das nette relativ junge Päärchen kommt abends kurz mit dem Dingi vorbei und erzählt, dass sie auch Richtung Portugal unterwegs seien. Man wird sich also wiedersehen :-)).
Sonntag 14 August
So, heute wird`s Aufregend – oder auch nicht – mal schauen. Es geht um das berüchtigte Kap de la Hague, wo die „Alderney Races“ Strömungfsgeschwindigkeiten von bis zu 9 Knoten erzeugen können. Wir sind gut vorbereitet und der vorausgesagte Wind Ostnordost 2 – 3 wäre für die Umrundung optimal. Wir müssen 3 Stunden vor Hochwasser Dover los. Das ist leider um 5:45.
5:10 Der Wecker klingelt (nochmal, Sonntag Morgen!!). Also mit Skip ins Dingi und an Land zum Pippi machen.
5:50 Es ist noch Duster. Wir gehen Anker auf und motoren unter GPS Navigation aus der Hafenausfahrt. War beim letzten Kap mehr Wind war als angesagt, so haben wir diesmal weniger – zumindest jetzt noch. Das Groß ist zwar gesetzt, aber nur Segeln wäre nicht schnell genug. Daher motoren wir mit ca. 6 – 7 Knoten Speed Richtung Kap de la Hague.
Aber wo ist „Eddie“? Eddies – das haben wir gestern (erst!) gelernt - sind Nährströmungen, die in Ufernähe entgegengesetzt zur Hauptströmung verlaufen (sollen). Hier vor Cherbourg sollen sie bis zum Kap mitlaufen, sodass man eben bequem 3 Stunden vor Hochwasser Dover losfahren kann, um zur Hochwasserzeit (Srömungsstillstand!) das Kap zu runden.
6:30 Immer noch kein Eddie. Entweder fahren wir zu dicht oder zu weit von der Küste??? Dafür mal wieder ein schöner Sonnenaufgang.
8:00 Wir sind am Kap und haben minimal Wind, so dass wir mit Groß und Fock – aber auch mit Motorunterstützung segeln können. Das Wasser ist „kabbelig“, aber der Seegang kaum der Rede wer. Nun ist auch der Eddie da; zumindest haben wir 1 Knoten Strom mit.
Bei diesen Bedingungen runden wir das Kap in nur 2 Sm Entfernung ...
und halten dann auf Alderney zu, um die in der Karte eingetragenen „Races“ (kann man mit „Wildwasserzonen“ beschreiben) zu umgehen.
9:00 Die See wird glatt wie ein Kinderpopo; Aufregung spielt längst keine Rolle mehr; eher Enttäuschung und Langeweile. Da haben wir uns so ins Hemd gemacht und dann jetzt dieser "Kinderkram" ... aber lieber so, als wie Bullenreiten um Kap Barfleur!
10 Uhr Der Motor ist aus; wir Segeln; aber nur mit einem 2er Wind.
Von der gewaltigen Strömung in dieser Gegend spüren wir nix !?
12:00 Mit gerade mal 3 Knoten dümpeln wir an der Küste entlang Richtung ... ja wohin eigentlich? Das ist noch nicht so klar. Eigentlich wollten wir versuchen, zu den Iles de Chaussey zu kommen. Mit 3 Knoten über Grund wird das aber nix. Cartaret wäre machbar und ca. 15 - 17 Uhr zu erreichen. Mal schauen – der Wind soll ja noch etwas zunehmen.
14:00 Still ruht der ... ääh die See. Aber der Strom fliesst nun mit 2 Knoten, der Wind macht gerade Pause. Apropos ... wir fahren gerade an einem schönen Küstenabschnitt vorbei. Da könnte man bei dem Ostwind doch Ankern!?
Um 14:50 fällt der Anker in den Sand. Aber es ist etwas schwellig. Kaffee, bzw. Teetrinken funktioniert nur ohne Becher abstellen, bzw mit Festhalten des Selbigen.
Danach geht`s mit der gesamten Crew per Dingi an Land. Unser erstes Anlanden mit Brandung!!! Na, das haben wir gerade eben so hinbekommen und sind nur leicht angenässt worden.
Auf dem schönen Sandstrand wird natürlich erstmal ausführlich rumgetobt.
So, dann mal schauen, ob das mit dem Dingi auch gegen die Brandung geht!?
Geht nicht :-((
Ziemlich durchnässt kommen wir an Bord und tauschen dann erst mal die Klamotten...
Der Schwell ist nicht weniger geworden und wir haben schon letzte Nacht nicht gut geschlafen. Also Motor an, Anker auf und 6 Sm weiter nach Cartaret. Das könnte zwar etwas knapp werden mit dem Einfahren, aber schaun wir mal.
Es klappt, aber ... bei unserer Ankunft entgehen wir nur knapp dem Beschuss von Hafenkanonen ...
Wir geraten nämlich in ein Piratenfest, dass hier gefeiert wird. Der Hafen selbst ist sehr schön, aber der Ort scheint etwas „Schicki Micki“ zu sein. Na ja, Hauptsache der Bäcker hat morgen auf, bevor wir los müssen.
Montag 15 August
Die gute Nachricht: der Bäcker hatte schon auf:-); die Schlechte: wir erleben schon wieder etwas in Richtung ungewolltes Abenteuer ...
Das Gate schliesst um 9 Uhr, also legen wir 8:30 ab. Mist, eine Kontrollleuchte am Motorpaneel leuchtet. Ich denke sofort an Öldruckkontrolle und das wir das draussen sofort mal überprüfen müssen.
9:05 Wir sind durch das Gate und das Echolot zeigt eine Tiefe von 90 cm. Ist ja OK, damit hatten wir gerechnet, nicht aber damit, dass wir – trotz dieser Anzeige – dann plötzlich aufsitzen... bei schnell ablaufendem Wasser !!!
Sofortige Versuche mit Rückwärtsfahren sind – auch wegen des halbherzigen Gasgebenwollens wegen der vermeintlichen Öldruckanzeige – erfolglos; Drehen auf der Stelle ebenfalls. Wir sitzen fest!!! Ich funke den Hafenmeister an, aber der fragt nur, ob irgendwer verletzt ist. Mittlerweile stellen wir fest, dass der Motor nicht mehr startet. Auch das interessiert den Hafenmeister nicht GGRRRR!!!
Gut, dass mit dem Motor bekommen wir hin, es ist nur die Startsicherung, die wir schnell ersetzen und damit auch wissen, dass dies die Ursache für die Kontrollleuchte war.
So, aber weiter in Sachen Panik, denn das Wasser fliesst ja weiter ab und die My Way beginnt sich mangels nötigem Verdrängungselement bedrohlich zur Seite zu neigen...
Wir lassen das Dingi runter und bringen damit den Heckanger seitlich aus, um dann mit Hilfe der Winsch die My Way zu stabilisieren ... funktioniert nicht;-(((.
Zumindest ich ergebe mich jetzt in unser Schicksal und werde ruhiger. Aber nur, weil ich im Internet schon mal gesehen habe, wie eine Malö 50 trocken gefallen ist und auf der Seite lag.
Eine halbe Stunde später liegt also auch unsere My Way auf der Backe.
Helga braucht noch eine Stunde, dann fühlt auch sie sich sicher und wir können zum Frühstücken übergehen (auch eine sehr abenteuerliche Angelegenheit bei Permanentschieflage). Irgendwie können wir das Ganze jetzt lustig angehen und haben viel Spaß miteinander :))
Nur Skip ist irritiert und bekommt bis auf Weiteres Freigang:-)
Wir richten uns ein (oder besser aus) und machen es uns gemütlich...
Und da wir ja jetzt einige Stunden Zeit haben ... wandern wir eben Watt ;-)...
und müssen uns "gezwungenermaßen" die Landschaft anschauen.
Natürlich schiessen wir auch eine Unmenge Fotos von unserem „Ankerplatz“.
Aber die erspare ich Dir jetzt.
Stunden später .....
15:10 Das Wasser kommt zurück und steigt ...
und steigt. Dann kommt der Zeitpunkt, wo sich das Wasser bedrohlich dem Süllrand der My Way nähert und kurz befürchte ich, dass die My Way nun voll- und damit absäuft...
Aber nix da, brav richtet sie sich nach und nach wieder auf und kaum eine dreiviertelstunde Später schwimmt sie wieder in ihrem Element, als sei nichts geschehen:-)))
Wir verholen uns wieder in den Hafen, tanken nochmal Wasser auf und haben gleich das nächste Malheur: die Frischwasserpumpe will nicht mehr!
3 Stunden später – nach Auseinandernehmen und Reinigen der Pumpe tut sie`s immer noch nicht und schmeisst damit unsere Idee – morgen bei den Iles de Chausey zu ankern – gehörig über den Haufen. Es ist nämlich ziemlich blöd; 350 Liter Wasser im Tank zu haben und nicht dran zu kommen:-(.
Es muss also erst eine neue Pumpe her. Also übernachten wir nochmal in Carteret. Wegen der "vorzüglichen Hilfeleistung" seitens der Hafenmitarbeiter haben wir aber glatt vergessen, die Liegegebühr zu bezahlen ;-). Morgen wollen wir dann nach Granville oder St Malo, um eine neue Pumpe zu bekommen.
Dienstag 16 August
Hochwasserzeit ist: lt. Reeds um 5:44, lt. Bloc Marine 6:44, lt. localem Heftchen 7:02 !!!???
Also fahren wir mal um 6:55 los und über die Hafenschwelle. Da, wo unser Lot gestern 90 cm angezeigt hat, steht jetzt 3,80 m das Wasser. Das müsste doch jetzt reichen und tut es auch.
7 Uhr Machte da nicht der Bäcker auf? Also nochmal anlegen an der Kaimauer, Bagette und Patisserie (!) einkaufen und derweil den Gennacker vorbereiten.
8 Uhr Das Gennackersegel zieht uns dann auch mit 6,4 Knoten schön nach Süden. Wegen der Gegenströmung bleiben aber nur 4,5 Knoten über Grund übrig.
Eine Stunde später müssen wir den Gennacker leider schon wieder einholen und setzen dafür Groß- und Focksegel, da der Wind auf 4 Bft zugelegt hat.
Ansonsten passiert die nächsten Stunden erst mal nichts Besonderes. Abgesehen davon, dass wir bei traumhaftem Wetter mit angenehmen Temperaturen und ganz wenig Wellen dahinsegeln ...
13 Uhr Der Wind wird weniger und ist eine halbe Stunde später so schwach, dass wir den Volvo anwerfen.
Punkt 14:45 sind wir an der Einfahrt zu Granville. Nach unseren Berechnungen sollte man jetzt da rein können. Aber dann müssten wir über die Schwelle hüpfen, die noch ca 1 Meter aus dem Wasser schaut.
Es ist noch nicht genug Wasser da. Das gibt uns aber nun endgültig (wir sind ja auch erst seit 6 Wochen im Gezeitenrevier unterwegs) die Gewissheit, dass wir uns ständig um 1 Stunde vertan haben! Also, die Angaben im Reeds müssen um 2 Stunden addiert werden und nicht (wie angegeben) um 1 Stunde.
Um 16 Uhr geht es in den Hafen rein und wir werden von einem netten Hafenmeister empfangen, der uns eine Box zuweisst, uns beim Anlegen hilft und erste Informationen gibt: toller Service!
Granville erweisst sich als schönes Städtchen! Und wir bekommen direkt am Hafen auch eine neue Wasserpumpe beim Schiffsausrüster:-), die aber nach dem Einbau nicht richtig funktioniert:-(.
Mittwoch 17 August
Hafentag, den Helga nutzt, um mit dem Bus nach Mont St Michell zu fahren.
Ich habe derweilen „frei“, d.h. ich kümmere mich wieder 3 Stunden um die Wasserpumpe, bis die wieder einwandfrei läuft.
Skip will dann auch schon wieder bespaßt werden. Ich lasse ihn eine Runde schwimmen und dann spazieren wir in die schöne Altstadt von Granville zur gestern Abend schon auserkorenen Eisdiele, wo wir beide uns ein Eis gönnen... d.h. Skip darf den fast leeren Becher ausschlecken ;-)
Donnerstag 18 August
Gestern Abend hatten wir keine rechte Lust zur weiteren Planung.
9 Uhr Heute morgen ist richtiges „Ih - Bää – Wetter": es regnet und alles ist grau und wolkenverhangen:-(
Helga kommt ins Gespräch mit dem französischen Nachbarn und dadurch wir zu dem Schluss, das es günstig wäre, jetzt gleich loszufahren!
Dementsprechend überstürzt legen wir um 10:45 ab Richtung St Cast, weil das ein tidenunabhängiger Hafen ist und wir von dort mit dem morgigen vielen Südwind besser wegkommen würden.
Wir wären ja gerne noch zu den Ile de Chausey gefahren, aber bei diesem Wetter machen Ankern und Dingi fahren ja auch keinen wirklichen Spaß. Und Inseln werden wir ja doch hoffentlich noch genug zu sehen bekommen.
11 Uhr Wir setzen Groß und Fock und stellen fest: der Wind kommt ungefähr daher, wo wir hin wollen... also ist Kreuzen angesagt. Mittlerweile ist es zumindest trocken.
14 Uhr Der Wind dreht günstiger, wird aber auch weniger und ist dann um 15 Uhr so schwach, dass wir Segelmotoren. Aber ... die Sonne kommt raus :-).
Wir müssen leider selber steuern, da Fränkie (Autopilot) anscheinend etwas bei unserer Schieflage abbekommen hat – er hält seinen Kurs nicht. Das kann nur am Kompass, oder am Ruderlagengeber liegen. Muss Mann dann mal schauen;-)
17 Uhr Wir passieren St Malo. Dafür bräuchten wir aber mindestens 2 Hafentage ... also fahren wir aus o.g. Gründen weiter.
17:30 Der Wind ist wieder da und wir segeln die letzten Meilen nach St Cast ... oder auch nicht; denn der Wind ist bald wieder weg.
18:30 Wir legen in St Cast an. Abends besichtigen wir dann noch das 10 Minuten enfernt gelegene schönen Örtchen.
Freitag 19 August
Dahin geht die Bordfrau heute morgen Bagette kaufen ... leider bei schon wieder I Bää – Wetter:-((
9 Uhr Wir legen ab und segeln nur mit Fock; es soll ja viel Wind sein. Bloß wo? Also, hier jedenfalls nicht! Das Groß wird dazu gesetzt und wir schleichen Richtung Cap Frehel.
Übrigens sind wir jetzt in der Nordbretagne angekommen! Ziemlich geile Gegend hier! Wenn jetzt noch die Sonne scheinen würde ...
11 Uhr Der Wind ist da. Das Groß wird gegen das Besansegel getauscht und mit 7 Knoten geht es Richtung Paimbol. Die See wird etwas bewegt.
12 Uhr 7 Windstärken. Wir reffen die Fock und ändern unser Ziel in Lezardrieux. In Paimbol kämen wir sonst genau bei Niedrigwasser an.
13 Uhr 28 Knoten Wind (7 Bft) Die Steuerfrau ist in ihrem Element!
Die See auch! Mittlerweile ist auch die Sonne da.
14 Uhr Wir erreichen die Durchfahrt zwischen Festland und den Ile de Brehat. Eigentlich geht es da durch.
Aber wegen „Schiss in die Buxe“ nehmen wir doch lieber den kleinen Umweg und fahren näher an der Insel vorbei.
15:15 Wir motoren durch eine bombastische Landschaft. Hier kann man sich dumm und dämlich fotografieren!
Kommentar der Rudergängerin: „Was wir für ein Glück haben, DAS sehen zu dürfen!“
16 Uhr Wir motoren durch die nicht minder schöne Landschaft des Flusses Trieux bis nach Lezardrieux. Auch hier gibt es wieder einen tidenunabhängigen und geschützten Hafen, denn auch morgen soll es wieder viel Wind, aber aus eiiner ungünstigeren Richtung kommen.
Hier kann man wieder sehr schön den Gezeitenunterschied zwischen Hochwasser...
Und Niedrigwasser beobachten.
Samstag 20 August
Heute wollen wir mit dem Bus nach Paimpol. Aber vorher lässt der Skipper aus Versehen das Seeventil der Toilette auf und die Bilgepumpe springt nicht an.
Wir bemerken es zwar noch rechtzeitig, bevor der Salon überschwemmt wird, aber es stand bereits über dem Dieselrevisionsdeckel, der in Verdacht steht undicht zu sein. Das würde bedeuten, dass wir jetzt Wasser im Tank haben!? Es kann aber nicht viel sein, deshalb wird das erst mal ausgesessen und das Schauglas im Dieselfilter regelmäßig kontrolliert!
Um 14:25 soll der Bus fahren. Um 13:30 bekommen wir die bekloppte Idee, einfach wieder mit dem Schiff nach Paimpol – also quasi wieder zurück - zu fahren (der Wind wäre dafür günstig).
Gedacht, getan. 14:50 legen wir ab ... Leider klappt die Kommunikation nicht so gut und wir geraten etwas aneinander. Dadurch lässt sich die tolle Landschaft, die wir diemal unter Fock segeln, nicht ganz so genießen. Zum zweiten Mal fahren wir durch den Kanal unterhalb der Ile de Brehat. Sollten wir mal in die Verlegenheit kommen nochmal Urlaub machen zu wollen/müssen würden wir genau hierhin fahren!
Und wieder werden unzählige Fotos geschossen.
Die Abkürzung nach Paimpol führt wieder durch eine Felsenenge, die wir genau dann erreichen, als sich eine sehr dunkelgraue Wolkenfront mit Böen und Regen über uns hermacht. Wir ziehen die Notbremse, rollen die Fock ein und kreisen einfach unter Motor in sicherer Entfernung, bis sich die Wolke verzogen hat.
Vor Paimpol müssen wir ankern und 2 Stunden warten, bis genügend Wasser da ist und die Schleuse öffnet.
Vor der Schleuse dann nochmal ein missglücktes Anlegemanöver und der Haussegen hängt endgültig schief L.
Aber es kommt noch dicker...
Als wir aus der Schleuse raus wollen, startet der Motor nicht !!!??? Wir werden aber vom Hafenmeister per Schlauchboot rausgezogen und an einen Notanleger gelegt.
Das hat erst mal ein Gutes, denn der Hafen ist wegen dem Hafenfest proppevoll!
--- Diese Taktik sollten wir uns merken, wenn wir wieder mal einen überfüllten Hafen anlaufen;-) ---
Wir sind aber erstmal fix und alle und kümmern uns dann erstmal um uns ... der Motor kann bis morgen warten!
Sonntag 21 August
Alles wieder gut ... also bei uns :-) Dem Motor widme ich mich nach dem Frühstück.
Meine Vermutung „Wasser im Tank“ und deswegen kein Motorstart, bestätigt sich glücklicherweise nicht. Ich schaue mir erstmal den Dieselfilter an. Und der sieht so aus...
Da würde ich als Diesel dann auch nicht mehr durch wollen. Wir überlegen, dass wir den zuletzt in Calais gewechselt haben...vor schlappen 27 Motorstunden!
Also neuer Filter rein, Diesel ansaugen, entlüften und ... „Scheiße“;
- übrigens, wahrscheinlich das von mir meistbenutzte Wort an Bord) -
der Motor will immer noch nicht. Es stellt sich aber heraus, dass ich den Motor nicht so ganz richtig entlüftet habe und nach Wiederholung der Prozedur, startet er dann auch und läuft wieder ganz willig :-)))
So aber jetzt mal was in Kultur - schliesslich ist hier Hafenfest; und wie sich herausstellt, ein sehr Schönes. Viele untypische Stände mit interessanten bretonisch-typischen Dingen; und Livemusik verschiedenster Art. Wir erleben eine sehr gute Band! Wegen dem Gittaristen nenne ich sie mal die „Radkappenband“ ;-))
Sehr abwechslungsreiche und interessante Musik mit sehr guter eingespielter und stellenweiser lustiger Performance.
Ich werde etwas melancholisch, da ich das Spielen, Singen und die Auftritte mit Almuth sehr vermisse ...
Montag 22 August
Nach klitzekleiner Stressphase, wo wir kurz überlegen noch mit dem Morgenhochwasser raus zu fahren, verschieben wir das doch lieber auf das Abendhochwasser und haben somit noch Zeit, uns den Ort mal ohne den Trubel anzuschauen.
Abends verholen wir uns zum Tanken und Wasserbunkern und fahren dann mit der ersten Schleuse um 20:30 zum Ankern raus.
Ist schon etwas spät, deshalb fahren wir nicht mehr zur Ile de Brehat, sondern ankern vor Paimpol. Das ist aber nicht so einfach, da der Ankergrund nicht sehr gut ist und wir immer wieder auf Drift gehen. Nach mehreren Versuchen hält er dann, aber so richtig sicher sind wir nicht und schlafen dementsprechend schlecht.
Dienstag 23 August
Dementsprechend verschlafen wir etwas die morgendliche Abfahrtszeit und starten (erst) um 8:30.
Vorher fahre ich mit Skip aber nochmal auf die nahegelegene Insel und erlebe einen herrlichen Sonnenaufgang.
Der angesagte Wind aus Südost ist da, aber nicht mit 4 – 6, sondern nur mit 2 –3 Windstärken. Das ist zu wenig um gegen die Strömung anzusegeln, die bis zu 5 Knoten erreicht!!! Ok, motoren wir eben ein wenig ... von wegen. Über 5 Stunden müssen wir motoren. Erst um 12 Uhr kippt die Strömung und um 13 Uhr können wir mal für eine knappe Stunde den Gennacker setzen. Dann schläft der Wind ein und dreht – wie vorhergesagt - auf Nordwest. Zwischenzeitlich habe ich „Frankie“ wieder so weit, dass er auch wieder steuern kann (es war eine lose Schraube am Ruderlagergeber). Steuern unter Motor ist echt anstrengend!
18:10 erreichen wir Roscoff, eine riesige neue Marina, die nach Nord und Süd offen ist und eine dementsprechende Strömung aufweist. Das Anlegen ist deshalb nicht einfach, aber klappt.
19:30 Gerade stelle ich das Essen auf den Tisch, da kommt eine Yacht und will in ihre Box. Das ist die, wo wir drin liegen! Die Bitte, erst nach dem Essen zu verholen lehnt er ab, weil er`s anscheinend eilig hat. Ich bin stinksauer, aber wir verholen mit zwei Leinen in die Box nebenan und gut ist. Das Essen wird dann halbwegs wieder aufgewärmt!
Der Tag (und die Nacht davor) haben uns sehr geschlaucht und wir haben beide keine Lust mehr, uns noch den Ort anzuschauen.
Mittwoch 24 August
In Deutschland soll es heute heiss werden. Hier ist es grau und relativ kalt. Vorausgesagt ist Wind aus Nord 3 – 4 ... also gut, um die 36 sm nach L`aber Wrac`h (heisst so) zu segeln.
Wir starten um 11:30 und motoren zunächst durch den Kanal zwischen Roscoff und der Ile de Batz. Auch diese Insel macht einen schönen Eindruck, reicht aber lange nicht an die Ile de Brehat heran.
12:30 Kein nennenswerter Wind vorhanden; dafür aber jede Menge unangenehmer Wellen. Wo kommen die denn her; gestern war doch auch nur wenig Wind!?
Nicht schon wieder Motoren, denken wir und steuern eine in der Nähe liegende Ankerbucht an um dann auf Wind zu warten. Aber auch die ist sehr schwellig.
Was nun: wieder zurück motoren und 2 Motorstunden für die Katz oder weiter motoren und auf Wind hoffen?
Letzteres :-(((
13:30 Gaaanz wage und leider weit weg: unsere ersten Delphine !!! Eine Krümmung und Flossen sind kurz zu erkennen.
14:00 Wind aus Südwest (?), aber segelbar. Dazu werden die Wolken ganz duster. In der Ferne gewittert es und es fängt an zu regnen.
14:30 Wind wieder weg. Um 15:00 ist der Wind wie angesagt. Mit Groß und Fock geht`s jetzt auf Am Wind Kurs mit Berg und Talfahrt auf herrlich langgestreckter Atlantikdünung. Klasse!
16:30 Wind wieder weg (gggrrrrhhh). Wir motoren den Rest bis L´aber Wrac`h. Ganz schön tricky die Ansteuerung wegen der vielen vorgelagerten Felsen. Aber um 17:30 liegen wir im Hafen. Die Gegend ist ganz nett, aber der Ort nicht sehenswert. Es ist kalt und wir machen es uns unter Deck gemütlich.
Donnerstag 25 August
8:00 Regen und Nebel :-(( Der Regen geht wieder und es klart etwas auf. Aber nach Beratung mit unseren dänischen Stegnachbarn, werden wir erst morgen weiter fahren. Der Wind ist in etwa gleich gut, aber morgen gibt es mehr Sonne und vor allem bessere Sicht!
Freitag 26 August
Heute geht`s (endlich) nach Camaret sur Mer. Schon lange habe ich davon geträumt, da mal hin zu kommen. Das ist nämlich der Ort, wo sich die Langfahrtsegler treffen und für die Biscajaüberquerung vorbereiten.
Geplante Abfahrtszeit ist zwischen 13 und 14 Uhr. Um 12 Uhr liegen wir aber bereits alleine am Steg!? Also machen wir klar Schiff und starten bereits um 12:30.
Bereits in der Hafenausfahrt können wir segeln ... aber auch nur da, denn kaum sind wir auf dem Meer schläft mal wieder der Wind ein.
Vorher passieren wir aber nochmal den höchsten steinernen Leuchtturm Europas – wenn nicht gar der Welt.
Dann geht es zum Chanel de Four; wieder so ein berüchtigt / gefährliches Kap mit wahnsinns Strömung. Na schaun wir mal ...
14:00 Wir haben einen schwachen 3er Wind, mit dem wir eigentlich Segeln könnten. Aber der wenige´und vor allem unangenehme Seegang haut uns die Segel hin und her :-(( Also motoren wir weiter und hoffen auf mehr Wind.
14:20 Schon isser da; zumindest so, dass wir Raumwind segeln können. Also wird ein Halsenkurs gefahren.
15:00 Dass führt dazu, dass wir dicht am Leuchtturm „Le Four“ vorbeisegeln können!
Das ist eins der berühmtesten Fotos des Leuchtturms. Wir sind aber bei etwas moderateren Bedingungen unterwegs :-)
16:00 Zeit für Apfelpfannkuchen ... lecker!!!
16:30 Seit langer Zeit mal wieder richtig angenehmes Segeln; und das mitten im Chanel de Four! Ok, der Wind könnte jetzt noch einen Ticken wärmer sein. Aber wir haben Sonne und angenehme See.
18:05 Geht doch! Schlagartig ist der Wind vorhin deutlich wärmer geworden:-)))
Schöne Küste.
19:10 Ansteuerung Camaret sur mer (liegt hinter den Felsen)
19:40 Wir haben angelegt und sind da ... in der Südbretagne!